Ugh, endlich geht dieses Jahr vorbei. Aber eigentlich machen wir ja nur Witze darüber, dass “2020 endlich vorbei ist”, weil uns dieses Jahr gezeigt hat, wie abhängig wir davon sind, wie die Dinge waren. 2020 hat mich vor allem eins gelehrt: Demut und Dankbarkeit.
Es hätte alles schlimmer kommen können – und für viele Menschen kam es auch schlimmer. Ich, meine Familie und die Mehrheit der Menschen in Mitteleuropa leben dagegen auf einer Insel der Glückseligkeit. Es ist Zeit einen Blick darauf zu werfen, was 2020 gut lief – persönlich wie auch beruflich – und was 2021 bereit hält. Auf geht’s!
Persönlich – Leben, um zu Leben
Zuallerst: Meine Frau und ich sind gesund und wohnen immer noch in Konstanz. Letztes Jahr sind wir an den Seerhein gezogen, jetzt konnten wir einen wunderbaren zweiten Sommer mit täglichem Schwimmen und Arbeiten unter dem Sonnenschirm auf der Terrasse verbringen. Das ist schon ein enormes Maß an Lebensqualität. Und wie ich mich über jeden Freund und jede Freundin gefreut habe, die auf ein Getränk, ein spontanes Essen oder nur eine Runde vorbeigekommen sind! Ich freue mich schon auf den nächsten Sommer, vor allem da ich langsam das Gefühl habe, dass es Zeit wird die Zelte in Konstanz abzubrechen und eher aufs Land zu ziehen.
Anfang des Jahres hat meine Frau sich in den Kopf gesetzt sich endlich ein eigenes Pferd zu kaufen. Sie reitet seit fast zwei Jahrzehnten – und es machte langsam wirklich keinen Sinn mehr noch länger zu warten. Wozu auch? Im Januar fuhren wir quer durch Süddeutschland, im Elsass wurde sie dann fündig. Seit Februar gehört das ehemalige Rennpferd Etoile du matin – mittlerweile umgetauft in Matilda Morgenstern – zu unserer Familie.
Puh, so ein ehemaliges Rennpferd bringt aus der harten Rennindustrie viele Baustellen mit: Schlechte Hufe, Magengeschwüre, Stress… Aber Matilda ist ein goldiges Pferd und ich bin sehr froh über sie. Ende des Jahres hatte ich mit einer Reitlehrerin angefangen mit ihr zu arbeiten. Nach einem leider nötigen Umzug auf einen anderen Hof ist das jetzt leider erstmal pausiert. Ich will schnell eine Alternative zu finden, um weiterzumachen und in ein, zwei, drei Jahren auch Matilda reiten zu können.
Meine Mastermindgruppe mit Nik Göke und Ovi Negrean läuft nun seit 2015 – ein halbes Jahrzehnt schon! Wir treffen uns monatlich virtuell und sprechen über unsere Unternehmen, Herausforderungen und Projekte. Das hilft der eigenen Weiterentwicklung enorm. Unser gemeinsamer Rückzug dieses Jahr musste leider wegen COVID-19 ins Wasser fallen, aber umso mehr freue ich mich die beiden wieder persönlich 2021 zu sehen. Die beiden haben mir geholfen mich bei SCHWUNVOLL auf das wesentliche zu konzentrieren – die strategische Beratung der Kunden im DTC eCommerce Bereich – und endlich meine Masterarbeit fertig zu schreiben. Diese dreht sich um das finanzielle Potential von dynamischer Personalisierung im Netz und muss jetzt einfach veröffentlicht werden. Denn danach habe ich den Kopf für andere Projekte frei…
Zum Beispiel die Immobilienthematik: 2019 haben mein Vater und ich begonnen uns Gedanken über Wohnimmobilien zu machen, seitdem habe ich ein kleines, feines System entwickelt, damit Verkäufer Kontakt mit mir aufnehmen. Bis jetzt waren ein paar interessante Objekte dabei, die dann aber doch einen Haken hatten. Hier vertraue ich darauf, dass noch mehr kommen wird. Es ist ein Spiel der großen Zahlen.
“Zahlen” kann man auch für Güter: Meine besten Anschaffungen dieses Jahr waren sicherlich ein professionelles Mikrofon (Samson Q2U) für Videokonferenzen und Podcastaufnahmen, ein Whiteboard (!) fürs Büro, eine neue Grafikkarte für den Rechner und eine Küchenmaschine. Ich glaube, man wird alt, wenn man sich über eine Küchenmaschine freut.
Das Improvisationstheater “Theater mit beschränkter Hoffnung”, in dem ich seit 2014 spiele, hatte bedingt durch die Pandemie wenige Auftritte. Weiter geprobt wird digital – das reißt mich aber kaum mit, da ich sowieso schon den ganzen Tag mit dem Bildschirm arbeite. Meinen Gesangsunterricht mit Biggi Hunger habe ich beendet und übe nun für mich und mithilfe einer App zur Tonlehre weiter – und “beglücke” meine Frau mit immer neuen Liedchen über den Alltag. Auch das Lindy Hopping und das Hobby Programmkino fielen dieses Jahr – genau wie unsere Sommerhochzeit – ins Wasser.
Aber wenigstens ein paar Reisen waren möglich: Im Februar konnte ich noch mit meinem Freund Ben einen Musikworkshop in Karlsruhe und einen dort lebenden, lieben Freund besuchen, im Juli die italienischen Seen genießen und im Spätsommer die Hochzeit meines Firmpaten besuchen sowie mit Schulfreunden zwei Nächte im Schwarzwald verbringen. Letzteres war besonders schön, da unsere Signal-Gruppe immer noch aktiv ist und ich sehr dankbar bin, wieder mehr mit diesen coolen Socken im Kontakt zu stehen. Und Anfang Oktober war ich drei Nächte mit meiner Frau im Schwarzwald unterwegs – der Wanderweg von Bad Teinach-Zavelstein nach Calw ist wunderschön, wie aus dem Märchen. Und die alte Therme in Bad Wildbad ist allein schon der Architektur wegen einen Besuch wert.
SCHWUNGVOLL – Arbeiten, um zu Leben
Letztes Jahr angekündigt, dieses Jahr umgesetzt: Xciting Webdesign hat eindlich ein längst überfälliges Rebranding bekommen. Seit 2017 war der Fokus des Unternehmens schon nicht mehr das Webdesign, im Januar 2020 folgten dann die ersten Überlegungen, im März war SCHWUNGVOLL geboren. Ein passender Name für eine Marketingagentur, die durch Denken in Systemen eCommerce und SaaS-for-eCommerce Unternehmen dabei hilft schwungvoll zu wachsen.
Die Arbeit passiert immer noch in zwei Kategorien: Ein Viertel unserer Kunden begleiten wir auf der strategischen Ebene, beim großen Rest übernehmen wir die komplette strategisch-operative Arbeit – eCommerce Marketing von A bis Z, zum Mieten sozusagen. Monatlich habe ich ein bis zwei Workshops gegeben und hier und da rein operative Projekte, zum Beispiel Webanalyse, umgesetzt.
Das Buch “Mehr Gewinn mit WooCommere” verkauft sich weiter gut und wird gern gelesen. Eigentlich wollte ich 2020 einen Kurs aufnehmen, um den Menschen etwas anzubieten, die das Wissen aus “Mehr Gewinn mit WooCommerce” ausbauen und anwenden möchten, aber mich nicht direkt beauftragen wollen. Die Warteliste füllte sich, eine handvoll Verkäufe fanden auch statt, aber für mich wurde nach den Gesprächen mit den Interessenten klar, dass der Umfang des Kurses viel zu groß gedacht war. Ich werde voraussichtlich einzelne Teile des Kurses herauspicken, zu diesem Webinare oder kurze Videokurse produzieren und diese erst einzeln, dann im Paket vertreiben.
Ein schönes Highlight ist für mich jeden Monat einen Teil unserer Einnahmen über Kiva an Menschen zu verleihen, die keinen Zugang zu traditionellen Finanzierungsformen haben. Wir unterstützen weiter die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und konnten dieses Jahr 925 USD beisteuern.
Ende letzten Jahres habe ich mich aus dem operativen Geschäft von Gründerschiff zurückgezogen. Das Unternehmen, dass ich vor fast 6 Jahren mitgegründet habe, konzentriert sich mittlerweile auf die Beratung von Kommunen im Gründungsbereich.
Pläne für 2021
Normalweise plane ich schon im Oktober mein nächstes Jahr. Dieses Jahr mache ich es kurz vor knapp – oder lasse besser gesagt mehr auf mich zukommen. Die Zeit zwischen den Jahren, ein wenig Ruhe, war wichtig. Aber auch Nik und Ovi berichten, dass es ihnen ähnlich geht – ich bin also nicht allein und es scheint alles richtig zu sein, wie es ist. Trotzdem freue ich mich schon sehr auf 2021.
Das Motto für dieses Jahr wird “Profitibalität” – ich habe gerade angefangen Adii Pienaars Buch “Life Profitability” vorab zu lesen. Ich werde einen Fokus darauf legen, viel Freunde an meinem Leben dieses Jahr zu haben und gleichzeitig SCHWUNGVOLL wachsen zu lassen. Mittlerweile haben wir ein gutes System ausgeklügelt, um eCommerce Unternehmen Monat für Monat wachsen zu lassen – überschaubar, ohne überkandüdelte Heilsversprechen – aber mit Gewinn und Beständigkeit.
Ich werde meine Arbeitswoche wieder auf 4 Tage reduzieren, weil ich an vier Tagen einfach besser und effizienter arbeite als an fünf. (Das Parkinsonprinzip lässt grüßen.) Und ich werde einen neuen Anlauf starten ein digitales Produkt zu veröffentlichen. Wenn dann noch Zeit ist, würde ich gerne einen bilingualen eCommerce Marketing Podcast starten. Ich kenne so viele inspirierende Menschen, ich bin mir sicher, dass an den Gesprächen eCommerce Shopbetreiber ihre Freude hätten.
Schauen wir mal welche Überraschugnen 2021 für uns bereithält!
Weitere Rückblicke: