So bestim­men Sie das Wer­be­bud­get für Ihren eCom­mer­ce Shop

Wie viel Geld soll man ins eCom­mer­ce Mar­ke­ting stecken?“

Diese Frage stellt sich jeder Online-Shop­be­trei­ber am Anfang seiner Kar­rie­re. Glaubt man diesen „magi­schen 10%“, von denen man immer hört? Ist 50% besser? Oder am besten gar nichts?

Diese Unsi­cher­heit macht nervös. Oft führt sie dazu, dass ange­hen­de eCom­mer­ce-Shop­be­trei­ber erstar­ren und gar keine Wer­bung betrei­ben. Oder sie wech­seln ver­schie­de­ne Mar­ke­ting­maß­nah­men durch ohne eine davon je rich­tig zu opti­mie­ren und gedei­hen zu lassen.

Aber keine Sorge. Wie eigent­lich alles im eCom­mer­ce, gibt es auch für die Fest­le­gung des Mar­ke­ting­bud­gets unter­schied­li­che Stra­te­gien, die zum Erfolg führen. Auf diese gehen wir im fol­gen­den genau­er ein.

3 Stra­te­gien für Bud­ge­tie­rung des Marketings

Es gibt leider keine Uni­ver­sal­me­tho­de zur Fest­le­gung des Mar­ke­ting­bud­gets für eCom­mer­ce-Unter­neh­men. Dazu sind ein­fach zu viele Fak­to­ren im Spiel. Bei­spiels­wei­se unter­schied­li­che Bran­chen, Nach­fra­ge und Ver­triebs­ka­nä­le, nur um die bedeut­sams­ten zu nennen.

Fest steht: ohne Mar­ke­ting wächst kein eCom­mer­ce Unter­neh­men. Denn ohne Mar­ke­ting erfährt kein poten­ti­el­ler Kunde, dass es Ihren Shop und dessen Pro­duk­te über­haupt gibt. Laden­ge­schäf­te warten auch nicht darauf, dass ein Pas­sant zufäl­lig vor­bei­läuft und stehen bleibt um sich mal umzu­schau­en. Das würde nie­mals genug Umsatz abwer­fen um zu über­le­ben, geschwei­ge denn zu wachsen.

Des­halb ist es auch so wich­tig, eine bestimm­te Stra­te­gie festzulegen.

Stra­te­gie 1: Festes Budget

Nagel­neue eCom­mer­ce Unter­neh­men ver­spü­ren even­tu­ell das Bedürf­nis mit ihrem Ein­kom­men vor­sich­tig umzu­ge­hen, da sie noch die ersten Schrit­te ins Unter­neh­mer­tum machen. Bei­spiels­wei­se wenn der Shop (noch) keine wesent­li­chen Erträ­ge einbringt.

Im ersten Jahr könn­ten Sie daher ein fixes Budget fest­le­gen mit dem Sie sich sicher fühlen. Die Idee ist, klein zu star­ten und das Budget Schritt für Schritt zu stei­gern. Das ist aber nur effek­tiv wenn Ihre Ziele klar und spe­zi­fisch fest­ge­legt sind. Nur dann können Sie ana­ly­sie­ren wie effek­tiv Ihre Mar­ke­ting­maß­nah­men sind und dem­entspre­chend optimieren.

Solche Ziele könn­ten für das erste Jahr bei­spiels­wei­se sein:

  • Return on Invest­ment (ROI) von 7–10%
  • 3:1 Return on Ad Spend (ROAS)
  • 2.000 Abon­nen­ten auf Ihrer Email-Liste
  • 50.000 Fol­lower auf Social Media
  • Eine Erhö­hung Ihrer Umsät­ze um 5%
  • Top Google-Ran­king für Ihre drei wich­tigs­ten Schlüs­sel­wör­ter / ‑phra­sen

Wenn Sie Ihre Ziele kennen ist es leich­ter eine effek­ti­ve Stra­te­gie zu ent­wi­ckeln und mit einem fixen Budget aus­zu­kom­men. Dann können Sie sich gezielt auf eine oder zwei Kam­pa­gnen fokussieren.

Exkurs: Return on Invest­ment (ROI) und Return on Ad Spend (ROAS)

Der ROI ist eine Kal­ku­la­ti­on der Unter­neh­mens­stra­te­gie und Mar­ke­ting­ef­fek­ti­vi­tät. Ihn zu berech­nen unter­schei­det pro­fes­sio­nel­le eCom­mer­ce­ler von den Anfän­gern. Den ROI zu kennen erlaubt Ihnen ein bes­se­res Ver­ständ­nis für Ihre Mar­ke­ting­maß­nah­men und die Effek­ti­vi­tät der Kampagnen.

Der ROI wird in Pro­zent aus­ge­drückt und wird fol­gen­der­ma­ßen berechnet:

ROI = (Umsatz – ein­ge­setz­tes Kapi­tal) / ein­ge­setz­tes Kapi­tal x 100

Wenn Sie bei­spiels­wei­se 100 Euro für eine Mar­ke­ting­akm­pa­gne aus­ge­ben und wäh­rend der Kam­pa­gne eine Stei­ge­rung des Umsat­zes um 200 Euro fest­stel­len, lautet die Rechnung:

ROI = (200 – 100) / 100 x 100 = 100 %

Ihr Return on Invest­ment ist in diesem Fall also 100%.

Natür­lich ist Mar­ke­ting nie so gerad­li­nig zu berech­nen wie in diesem Bei­spiel. Viele Ver­triebs­ka­nä­le haben posi­ti­ve Effek­te, die nicht so ein­fach über Wochen und Monate zurück­zu­ver­fol­gen sind.

Außer­dem ist es nicht immer ersicht­lich ob die Umsatz­stei­ge­rung zu 100% an der Kam­pa­gne lag. Hier können näm­lich andere Fak­to­ren ins Spiel kommen, wie bei­spiels­wei­se die Erwäh­nung durch einen zufrie­de­nen Kunden auf Social Media oder sai­so­nal beding­te Mehrverkäufe.

Der ROI ist trotz­dem ein guter Indi­ka­tor für den Erfolg Ihrer Mar­ke­ting­maß­nah­men und ent­spre­chen­de Optimierungen.

Zum Return on Ad Spend (ROAS) gibt es ein paar Faustregeln:

Wenn Sie eine Mar­ke­ting­kam­pa­gne laun­chen, soll­ten Sie damit einen ROAS von 1:1 inner­halb der ersten drei Monate errei­chen. Das deckt die Kosten der Wer­be­an­zei­gen, aber macht Ver­lust beim Pro­dukt und beim Fulfillment.

Ein ROAS von 3:1 deckt auch Kosten für das Pro­dukt. Das soll­ten Sie idea­ler­wei­se in den ersten 3 bis 6 Mona­ten erreichen.

Damit sich das Mar­ke­ting lohnt, brau­chen Sie lang­fris­tig gese­hen aber einen ROAS von 7:1. Dann sind auch Kosten für Order Ful­fill­ment und All­ge­mein­kos­ten abgedeckt.

Alles über 7:1 ROAS macht dann rich­tig Marge.

Stra­te­gie 2: Abgleich mit dem Wettbewerb

Ein wei­te­rer Weg um das Mar­ke­ting Budget für Ihren eCom­mer­ce Shop fest­zu­le­gen ist die Ana­ly­se und Abschät­zung des Bud­gets Ihrer Wett­be­wer­ber. Ver­gleich­ba­re Kosten wie Ihre Kon­kur­renz anzu­set­zen gibt Ihnen zumin­dest einen guten Richtwert.

Das funk­tio­niert aller­dings nur wenn der Wett­be­wer­ber ver­gleich­bar ist in Bran­che, Grö­ßen­ord­nung und Wachs­tums­pha­se des Unter­neh­mens, sowie unter der Annah­me, dass der Wett­be­wer­ber sein Mar­ke­ting rich­tig ange­setzt hat.

Es ist außer­dem nicht unbe­dingt leicht die not­wen­di­gen Zahlen und Daten Ihrer Wett­be­wer­ber her­aus­zu­fin­den. Da müssen Sie gut recher­chie­ren. Und nur weil es für sie funk­tio­niert, heißt das nicht, dass Ihr Shop mit dem glei­chen Budget den glei­chen ROI erzielt.

Alles in allem ist dies nicht die sichers­te Metho­de um das Mar­ke­ting Budget für Ihr eCom­mer­ce-Unter­neh­men fest­zu­le­gen. Wir kennen da noch eine bessere.

Stra­te­gie 3: Pro­zen­tua­ler Umsatzanteil

Gene­rell emp­feh­len wir diese Stra­te­gie, bei der Sie Ihrem Mar­ke­ting einen pro­zen­tua­len Anteil der Gesamt­ein­nah­men zuzu­ord­nen. Wir raten unse­ren Kunden dazu, zwi­schen 10–20% aller Umsät­ze für das Mar­ke­ting bei­sei­te zu legen – je nach Wachs­tums­pha­se und Bran­che des Unter­neh­mens (Bei­spiel für bis 250.000 € Umsatz für einen Ein-Mann-Betrieb siehe unten). Das schließt nicht nur die Wer­be­kos­ten für Dritte (wie AdWords oder Face­book) mit ein, son­dern auch Kosten für Dienst­leis­ter wie Texter oder inter­ne Mitarbeiter.

Der größte Vor­teil an diesem Vor­ge­hen ist, dass Sie nicht ins Minus fallen oder das Budget über­zie­hen, nur um ein fixes Budget zu erfül­len. Ein wei­te­rer Vor­teil ist, dass mit stei­gen­dem Umsatz auch auto­ma­tisch das Mar­ke­ting­bud­get ansteigt.

Sie können sich am oben genann­ten Dau­men­wert ori­en­tie­ren und mit 15% des realen Umsat­zes (Umsatz nach Abzug von Mate­ri­al und Kosten für Dienst­leis­ter) anfangen.

Oder Sie rech­nen das Ganze antei­lig durch. Für einen Ein-Mann-Betrieb bis circa 250.000 Euro realer Umsatz, inklu­si­ve Aus­ga­ben für vir­tu­el­le Assis­tenz und Dienst­leis­ter, sähe die Rech­nung fol­gen­der­ma­ßen aus:

  • Realer Umsatz (nach Abzug von Mate­ri­al und Kosten für Dienst­leis­ter) ent­spricht 100%, also 250.000 Euro
  • Rück­la­ge für Profit: 5%, also 12.500 Euro
  • Rück­la­ge für Unter­neh­mer­lohn: 50%, also 125.000 Euro
  • Rück­la­ge für Steu­ern: 15%, also 37.500 Euro
  • Budget für alle rest­li­chen Kosten, inklu­si­ve dem kom­plet­ten Mar­ke­ting: 30%, also 75.000 Euro

Damit fahren Sie sehr gut, denn Sie bauen Puffer auf, halten das Unter­neh­men pro­fi­ta­bel und werden als Unter­neh­mer für Ihre Arbeits­zeit bezahlt.

Wächst Ihr Unter­neh­men, passen sich diese Werte natür­lich an. Der Unter­neh­mer­lohn sinkt bei­spiels­wei­se pro­zen­tu­al, wäh­rend die Betriebs­kos­ten aber eben auch der Profit steigen.

Der Haken ist natür­lich, dass Sie anfangs eine Anschub­fi­nan­zie­rung benö­ti­gen. Denn 30% von null Euro Umsatz sind nicht viel. Aber mit 3.000 Euro Mar­ke­ting­bud­get im Monat kann man schon viel Per­for­mance-Mar­ke­ting (Google Shop­ping, Google Ads, Paid Social) anstoßen.

Mehr Umsatz durch lau­fen­de Optimierung

Der Clou im erfolg­rei­chen Mar­ke­ting mit pro­zen­tua­lem Anteil (bezie­hungs­wei­se jeder der hier genann­ten Stra­te­gien) liegt in der lau­fen­den Ana­ly­se, Ver­gleich und Opti­mie­rung Ihrer Ver­triebs­ka­nä­le und Marketingmaßnahmen.

Mar­ke­ting ist kein „set it and forget it“ Ansatz. Wenn Sie Ihre Wer­be­kam­pa­gnen ein­fach „ein­schal­ten und ver­ges­sen“, gerät Ihr Shop sehr schnell wieder in Ver­ges­sen­heit – wenn er denn je von poten­ti­el­len Käu­fern bemerkt wurde.

In der heu­ti­gen schnell­le­bi­gen Welt ist es ein­fach unwahr­schein­lich, dass viele Leute zufäl­lig auf ihren eCom­mer­ce-Shop stoßen und dann tat­säch­lich an Ihren Pro­duk­ten inter­es­siert sind.

Gutes Mar­ke­ting visiert poten­ti­el­le Kunden und Inter­es­sen­ten sys­te­ma­tisch an und setzt Ihre Pro­duk­te wie­der­holt vor ihre Nase – und das am besten so per­so­na­li­siert wie mög­lich. Right­Mes­sa­ge hilft dabei, Ihre Kunden wie Men­schen zu behan­deln und sie indi­vi­du­ell anzu­spre­chen. Das erhöht die Kun­den­zu­frie­den­heit und damit auch Ihre Kon­ver­si­ons­ra­ten. Kli­cken Sie hier um mehr über Right­Mes­sa­ge zu erfahren.

Je mehr Sie Ihr Mar­ke­ting opti­mie­ren und ver­fei­nern, desto effek­ti­ver Ihre Maß­nah­men und Kampagnen.

Dabei kann auch ein klei­nes Budget aus­rei­chen. Erfah­ren Sie hier 5 Wege um einen Woo­Commerce Shop mit nur 1.000 Euro pro Monat ver­mark­ten.