Der Aufbau eines Onlineshops war noch nie einfacher mit eCommerce-Buildern wie Shopify und WordPress-Plugins wie WooCommerce. Auch Webhosts wie Bluehost oder Raidboxes machen den Aufbau mit WordPress schneller und einsteigerfreundlich. Tatsächlich soll bis 2023 der eCommerce-Umsatz 22% des weltweiten Einzelhandelsumsatzes ausmachen, im Gegensatz zu knapp über 10% in 2017, beispielsweise.
Unabhängig davon, ob Sie bereits ein Ladengeschäft besitzen und online expandieren möchten, oder ob Sie Ihre ersten Schritte in die Welt des eCommerce mit Ihrem allerersten Shop unternehmen – dieser Leitfaden führt Sie von Anfang bis Ende durch den Aufbau eines Onlineshops.
Inhalt
- 1 Vor dem Aufbau zu berücksichtigen
- 2 So richten Sie WooCommerce in WordPress ein
- 3 Wählen Sie Ihr Shop-Theme
- 4 Produkte hinzufügen
- 5 Rechtssicherheit für eCommerce Shops
- 6 Zahlungsmethoden einrichten
- 7 Die besten ERP- / Warenwirtschaftssysteme für eCommerce
- 8 Weitere empfohlene WooCommerce-Plugins
- 9 Starten Sie Ihren eigenen Onlineshop – aber richtig!
Vor dem Aufbau zu berücksichtigen
Sie haben also die geniale Idee, bunte Socken mit Spinnen darauf online zu verkaufen – Ihr Neffe findet die nämlich richtig toll und will sie nie wieder ausziehen. Da gibt es doch bestimmt viele mehr Kinder, die gerne solche Socken tragen würden, oder? Vor allem jetzt, wo es auf Herbst/Weihnachten/Ostern zugeht. Warum also nicht einfach schnell einen Onlineshop zaubern, eintausend paar Spinnensocken produzieren lassen, und diese vor Weihnachten gewinnbringend verkaufen?
Immer langsam mit den jungen Pferden!
Bevor Sie direkt loslegen und viel Geld in den Aufbau eines Onlineshops stecken, sollten Sie ein paar Dinge klären. Das kann Ihnen mitunter viel Zeit und Geld sparen.
Ist Ihre Idee / Produkt rentabel bzw. gibt es dafür genug Nachfrage?
Bunte Spinnensocken kommen eventuell nur bei Ihrem Neffen gut an. Vielleicht ist es aber auch die Marktlücke, die Sie da gerade für sich entdeckt haben – doch wissen Sie es genau?
Es haben leider schon viele viele Onlinehändler viel viel Geld in “coole” Produkte investiert um dann genau zwei davon zu verkaufen. Da können Sie das Geld lieber direkt verbrennen. Das wäre weniger Aufwand und würde für ein paar Minuten wenigstens wohltuende Wärme erzeugen.
Führen Sie deshalb auf jeden Fall im allerersten Schritt eine Marktanalyse durch. Dieser Artikel erläutert, wie es geht. Grundsätzlich ist es wichtig, dass Sie einen Gruppe von Kunden ausfindig machen,
- die bereit sind vier- oder fünfmal (verschiedene Produkte oder Wiederbestellung) bei Ihnen zu bestellen,
- dessen durchschnittlicher Umsatz pro Bestellung um die 40 € oder höher liegt,
- zu denen Sie einen skalierbaren Zugang (bezahlte Werbung, Suchmaschinenmarketing, strategische Kooperationen) haben und
- die überhaupt bereit sind für Ihre zukünftigen Angebote Geld auszugeben.
Wenn Sie das (schon) erledigt haben, lesen Sie hier weiter. Es gibt vor der Erstellung Ihres Shops noch ein paar weitere Dinge zu klären.
Dropshipping versus eigene Fulfillment
Dropshipping ist in den letzten drei Jahren super beliebt geworden, aber wie alles andere auch, bringt es seine eigenen Herausforderungen mit sich. Oberlo hat eine schöne Grafik zur Erklärung von Dropshipping erstellt:
Der Kunde bestellt in Ihrem Shop, aber der Hersteller versendet direkt zum Kunden. Der Hersteller kann dabei in Deutschland, Europa oder Übersee sitzen. Die Alternativen zum Dropshipping sind
- Ihre Ware selbst zu lagern, zu verpacken und an Käufer zu versenden oder
- jemanden mit dem Fulfillment zu beauftragen, beispielsweise Fulfillment by Amazon oder andere Dienstleister
Auf den ersten Blick scheint Dropshipping der Super-Hack zu sein. Der Schein trügt. Hier sind die Kernaspekte zum Thema Dropshipping, über die Sie vor der Entscheidung auf jeden Fall nachdenken sollten:
- Dropshipping erfordert kein Kapital und ist die einfachste Methode, um im eCommerce anzufangen. Es hat aber auch die niedrigste Gewinnspanne und kann Herausforderungen beim Branding mitbringen, da der Hersteller die Kontrolle über das Branding beispielsweise Ihrer Verpackung hat, nicht Sie selbst.
- Self-Fulfillment erfordert mehr Kapital im Voraus und die Notwendigkeit, Ihre Ware selbst zu verpacken und zu versenden. Dabei bietet es Ihnen jedoch eine höhere Gewinnspanne und bessere, individuelle Kontrolle über Ihre Marke und Branding.
Dieser Artikel geht im Detail auf beide Fulfillment-Arten und deren Vor- und Nachteile ein. Letztendlich kommt es vor allem darauf an, was Sie sich beim Start leisten können. Haben Sie genug Kapital, dass Sie investieren können und wollen in Zukunft hoch hinaus? Dann legen Sie vielleicht direkt mit einem eigenen Fulfillment los. Falls das für Sie nicht in Frage kommt, ist Dropshipping eine einfache, mit weit weniger Startkosten behaftete Alternative, um ins Rollen zu kommen.
Was kostet ein Onlineshop?
Was vielen frisch gebackenen Onlinehändlern anfangs nicht ganz klar ist: Es kommt ganz schön viel an monatlichen oder jährlichen Gebühren für so einen WooCommerce-Shop zusammen: Domain, Hosting und SSL sind dabei erst der Anfang. Hinzu kommen Gebühren für Themes, Plugins und Extensions.
Wenn Sie dann noch die laufenden Kosten wie Betreuung und Wartung, sowie Kosten für Marketing und Vertrieb mit einbeziehen, stellt sich bald heraus, dass doch etwas mehr Kosten in einem Onlineshop stecken als es auf den ersten Blick aussehen mag und als viele Berater, die Ihnen das schnelle Geld mit einem Onlineshop versprechen, vorgaukeln.
Im Artikel Was kostet ein WooCommerce-Shop gehen wir aufs kleinste Detail auf die einzelnen Komponenten und deren Kosten eines WooCommerce-Shops ein. Wir haben hier eine kleine Zusammenfassung aus dem Artikel für Sie erstellt. Die Zahlen sind annähernde Werte, die vor allem von Umrechnungskursen abhängen, da viele Programme in USD bezahlt werden.
Kostenübersicht Installation WooCommerce-Shop
- Ein einfacher, kleiner WooCommerce Shop kostet Sie in der Installation mindestens 6.670 Euro.
- Ein mittelgroßer WooCommerce Shop kostet Sie in der Installation mindestens 15.720 Euro.
- Für einen großen, komplexen WooCommerce Shop belaufen sich die Kosten für die Installation auf mindestens 35.590 Euro.
Übersicht Fixkosten eines WooCommerce-Shops
Die Installation ist aber erst der Anfang. Damit haben Sie die Kosten für den Aufbau und Betrieb im ersten Jahr gedeckt. In den Folgejahren kommen folgende Fixkosten dazu, um den Shop am Laufen zu halten:
- Domain
- Hosting
- SSL-Zertifikat
- Theme
- Extensions (13x)
- German Market Plugin
Dabei ergeben sich folgende jährliche Fixkosten je nach Art und Größe des Shops:
- Kleiner, einfacher Shop: ca. 420 Euro / Jahr
- Mittelgroßer Shop: ca. 1.112 Euro / Jahr
- Großer, komplexer Shop: ca. 3.239 Euro / Jahr
Laufende Kosten eines WooCommerce-Shops
Neben den Installations- sowie jährlichen Fixkosten werden die laufenden Kosten eines WooCommerce Shops leider gerne außen vor gelassen; also solche Kosten, die nicht regelmäßig in gleicher Höhe anfallen, sondern variieren und langfristig mit dem Wachstum Ihres Shops höher werden:
In dieser Kategorie ist es unmöglich, eine Zusammenfassung der Kosten wie für die obigen beiden Kategorien zu erstellen. Was es mit den einzelnen Punkten auf sich hat, erfahren Sie aber, wenn Sie den entsprechenden Link klicken.
Die Wahl der passenden eCommerce Plattform
Unser absoluter Favorit bei SCHWUNGVOLL ist WooCommerce. In den meisten Fällen sprechen wir auch eine klare Empfehlung für dieses Shopsystem aus. Als Open-Source System steht die Grundversion von WooCommerce kostenlos zum Download zur Verfügung. In Deutschland steht WooCommerce an zweiter Stelle der Online Shopsysteme.
Natürlich kommt es aber auch hier immer auf den individuellen Shop an. Hier sind drei Fragen, die Sie sich zur Ermittlung der besten Plattform für Ihren Shop stellen können:
- Wie viele Produkte planen Sie zu verkaufen?
- Wie viel wollen bzw. können Sie dafür bezahlen?
- Welche Features benötigen Sie auf jeden Fall?
In diesem Artikel gehen wir tiefer auf einige andere Shopsysteme ein. Denn je nachdem, welche Art Shop Sie für Ihren online Handel benötigen, eignen sich manche Systeme besser oder schlechter.
So richten Sie WooCommerce in WordPress ein
Das WooCommerce Plugin in WordPress zu integrieren ist ganz einfach. Ihr Hosting muss ein paar Minimalanforderungen erfüllen, aber die eigentliche Installation ist in zwei Klicks erledigt.
Minimalanforderungen
Gehen wir kurz auf die Minimalforderungen an Ihre Systeme ein. Wenn Sie diese kennen, können Sie potentielle Probleme bei der Installation und Nutzung von WooCommerce gleich im Keim ersticken. Um WordPress und das WooCommerce-Plugin in vollem Umfang zu nutzen werden folgende Voraussetzungen empfohlen:
- PHP-Version 7.4 oder höher
- MySQL-Version 5.6 oder höher ODER MariaDB-Version 10.1 oder höher.
- HTTPS-Support (statt HTTP)
- WordPress Speicherlimit von mindestens 64 MB (SCHWUNGVOLL empfiehlt 256 MB oder höher)
Installation
Im WordPress Admin-Bereich ist es ganz einfach, WooCommerce in Ihre WordPress Site zu installieren. Er erledigt das Einfügen des Plugins fast von selbst:
- Loggen Sie sich in die WordPress Site ein
- Gehen Sie zu Plugins > Neu erstellen
- Tippen Sie „WooCommerce“ in das Search Plugin. Die Suche spuckt das WooCommerce Plugin von Automattic an erster Position aus
- Wählen Sie „Jetzt Installieren“
- Wählen Sie „Aktivieren“
Das war’s! Damit können Sie durchstarten.
WooCommerce Setup Wizard
Nach erster Aktivierung von WooCommerce unterstützt der WooCommerce Setup Wizard bei der Einrichtung Ihres Onlineshops. Klicken Sie „Los gehts“ um loszulegen, oder wählen Sie „nicht jetzt“ wenn Sie Ihren Shop lieber manuell einrichten wollen.
Wählen Sie Ihr Shop-Theme
Es gibt ungemein viele WooCommerce Themes zur Erstellung von wunderschönen Onlineshops. Wie soll man da das Beste auswählen? Wir wollten es genau wissen und haben eine Umfrage gestartet. Das Ergebnis ergab die beliebtesten vier WooCommerce-Themes 2020:
- Flatsome
- Storefront
- Impreza
- Divi
Was haben all diese Themes gemeinsam? Ganz einfach: sie erlauben es Ihnen, Ihren Onlineshop zur optimalen Kundenzufriedenheit zu gestalten – super easy und intuitiv.
Stellen Sie sich diese drei Fragen, um herauszufinden, welches Theme das richtige für Ihren Shop ist:
- Welche Funktionen soll mein Shop haben?
- Welchen Stil möchte ich meinen Kunden bieten?
- Wie sollen meine Kunden sich durch meinen Shop bewegen / navigieren können?
Ein gutes WooCommerce Theme ermöglicht gute Konversionsraten: vom Fremden zum Besucher, vom Besucher zum Interessenten, vom Interessenten zum Kunden und vom Kunden zum Stammkunden. Je leichter bedienbar ein Onlineshop ist, desto höher diese Konversionsraten – und damit Ihr Umsatz.
Detaillierte Infos zu den vier genannten Themes finden Sie im Artikel Das sind die 4 besten WooCommerce Themes 2020.
Produkte hinzufügen
Jetzt, da Sie einen stilvollen Onlineshop in einem passenden Theme erstellt haben, müssen Sie Ihre Produkte hinzufügen. Hier sind die wichtigsten Informationen, die Sie dafür benötigen:
- Name
- Preis
- Kategorie
- Gewicht (für physische Produkte)
- Datei (für herunterladbare Produkte wie eBooks).
Mit den oben genannten Themes können Sie wunderschöne, individuelle Produktseiten zaubern, die perfekt zu Ihrem Shop passen. Es gibt allerdings drei einflussreiche Faktoren, die das Shoperlebnis für Ihre Kunden auf ein professionelles Level heben.
Die Macht des Amazon-Layouts
Amazon bietet bei Weitem den größten und bekanntesten Online-Marktplatz der Welt. Um nur ein paar aktuelle Statistiken als Beispiel zu nennen: Amazon hat mehr als 2,5 Millionen Verkäufer, die derzeit aktiv auf dem Marktplatz verkaufen; und 89% der Onlinekäufer kaufen mit größerer Wahrscheinlichkeit Produkte von Amazon als von anderen Onlineshops.
Was das mit Ihren Produktseiten zu tun hat? Dass jeder, der schonmal online Käufe getätigt hat, das Layout der Amazon-Produktseiten kennt. Der Aufbau ist für alle gleich. Ebenso ist der Bestellvorgang immer der gleiche. Wer bei Amazon kauft, weiß was ihn erwartet bevor die Seite lädt; er weiß, wo er welche Informationen zum Produkt findet, und wie er vorzugehen hat um das Produkt zu bestellen.
Das bedeutet, dass die Amazon Produktseiten für viele Menschen das intuitiv optimalste Layout und Bestellvorgang aufweist – allein aufgrund der Häufigkeit, mit der man über Amazon Bestellungen tätigt.
Das bedeutet für Sie als Onlinehändler, dass Sie eine bessere Chance haben Ihre Produkte über Ihren eigenen Shop zu verkaufen, wenn Sie Ihre Produktseiten gemäß dem Amazon-Layout anlegen. Und den Bestellvorgang am besten gleich mit.
Alle Infos dazu finden Sie in unserem ausführlichen Artikel Wie Sie mehr Umsatz mit Ihrem WooCommerce Shop machen wenn Sie Ihre Produktseiten dem Amazon-Layout anpassen.
So packen Ihre Produktbeschreibungen jeden Kunden
“Leute haben wenig Interesse daran, ein Bett zu kaufen. Was sie wirklich wollen ist erholsamen Schlaf.”
Heißt soviel wie: Benefits sell, features don’t. Oder, zu deutsch: Vorteile verkaufen sich, nicht die Eigenschaften. Denn Eigenschaften sind dem Kunden zunächst einmal egal. Er vergleicht sie möglicherweise zwischen zwei ähnlichen Produkten, um sich für eines der beiden zu entscheiden. Die Eigenschaften selbst regen ihn aber nicht zum Kauf an.
Denn das Produkt ist nicht der Zweck sondern das Mittel zum Zweck. Das Bett ist das Mittel zum Zweck des erholsamen Schlafes. Ohne das Bedürfnis nach Schlaf würde sich kein Mensch ein teures Bett kaufen, egal wie bequem die Matratze oder wie schön der Rahmen.
Was bedeutet das nun für Ihre Produkte und vor allem deren Produktbeschreibungen? Ganz einfach: Um einen Benefit zu definieren, fragen Sie Na und? Klingt banal, funktioniert aber. Und zwar so:
- “Unser Fitnessstudio bietet Equipment auf dem neuesten Stand der Technik.” → Features des Fitnessstudios
- “Na und?”
- “Die hochmodernen Geräte optimieren Ihr Training.” → Kleiner Benefit, immer noch hauptsächlich ein Feature
- “Na und?”
- “Die Kilos purzeln bei minimalem Aufwand und in geringerer Zeit.” → Bingo! Ein Benefit.
Lesen Sie hier im Artikel Mit “Na und?” zu mehr Umsatz – so packt Ihre Produktbeschreibung jeden Kunden, wie Sie den Na Und?-Test für Ihre Produktbeschreibungen umsetzen und die richtige Balance zwischen Benefits und Features – also Vorteile und Eigenschaften – finden.
10 Tipps für Produktfotos, die einfach mehr verkaufen
Online zu shoppen ist eine recht eindimensionale Aktivität. Ein Käufer kann sich zwar Fotos des Produkts anschauen und eine Beschreibung dazu lesen. Doch er weiß nicht, wie das Produkt sich anfühlt, wie es riecht oder schmeckt, ob die Größe oder die Proportionen passen und gefallen. Mindestens drei seiner Sinne sind automatisch entkräftet. Wenn er sich Ihr Produkt jetzt nicht einmal auf den Fotos genau anschauen kann, macht er innerhalb von Sekunden kehrt und schaut sich anderweitig um.
Doch mit guten Produktfotos können Sie potentiellen Käufern die fehlenden Sinneswahrnehmungen zu einem bestimmten Grad ersetzen. Und gleichzeitig einen Augenschmaus bieten, der zum Kauf überzeugt. Um das zu bewerkstelligen, sollten Sie Ihr Produkt in allen möglichen “Lebenslagen” zeigen:
- von allen Seiten
- in Benutzung
- in einer relevanten Umgebung
- die Dimensionen des Produkts
- die wichtigen Details
- die Produktverpackung
Natürlich sollten Sie auch nur qualitativ hochwertige Bilder zeigen, in die reingezoomt werden kann, ohne dass alles in Quadratzentimeter-großen Pixeln verschwimmt. Im Artikel 10 Tipps für Produktfotos, die einfach mehr verkaufen, gehen wir genauer auf die Erstellung perfekter Produktfotos ein, die Ihre Kunden überzeugen werden.
Rechtssicherheit für eCommerce Shops
Deutschland ist das Land des Behördendschungels und der Verwaltungsbürokratie. Klar, dass es auch für Onlineshops eine Flut an Vorschriften gibt. Leider gibt es auch “einfallsreiche” Anwälte, die gutes Geld mit Abmahnungen verdienen. Nicht zu vergessen Ihre Wettbewerber, die liebend gern einen Vorteil daraus ziehen, dass ihre Konkurrenz sich nicht an die Vorschriften hält. Solche Leute gibt’s tatsächlich.
Laut Trusted Shops GmbH wurden 25,3% von knapp tausend befragten Onlinehändlern zwischen Juli 2015 und Juli 2016 mit durchschnittlich 1,52 Abmahnungen bedacht. Tendenz steigend. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie Ihren Onlineshop rechtssicher gestalten und betreiben. Abmahnungen, egal von wem sie eingeleitet werden, können teuer werden. Die durchschnittlichen Kosten für eine Abmahnung belaufen sich auf 1.500 Euro.
Für deutsche WooCommerce-Shops gibt es vor allem zwei Plugins zur Rechtssicherheit: German Market und Germanized. Online-Händler sind oft unsicher, welches das bessere Plugin für ihren Shop ist. Im Artikel Germanized oder German Market? Rechtssicherheit für WooCommerce-Shops vergleichen wir die beiden Plugins im Bezug auf Funktionen und Preise.
Egal welches Plugin Sie einsetzen, fest steht: Bei nur einer Abmahnung Ihres Shops zahlen sich die 60 bis 150 Euro im Jahr bereits mehrfach aus.
Zahlungsmethoden einrichten
Als nächstes müssen Sie Ihre Zahlungsmethode einrichten. Dies ist ein entscheidender Teil der Umwandlung eines Besuchers in einen Käufer. WooCommerce verbindet Sie direkt mit mehreren verschiedenen Zahlungsoptionen wie PayPal, Visa, Apple Pay und Mastercard.
Das Problem: Viele Zahlungsformen sind für Onlineshops mit Risiko verbunden und können schnell zu unerwarteten Liquiditätsproblemen führen. Eine garantierte Zahlungsart, bei der die Zahlung sofort eingezogen und nicht widerrufen werden kann, würde jeder einzelne Onlinehändler bevorzugen.
Kunden wollen aber genau das Gegenteil: eine Rechnung, mit viel Zeit bis zum Fälligkeitsdatum. Die Gefahr dabei ist für Onlinehändler, dass eine solche Rechnung unbezahlt bleibt oder Lastschriften und Kartenzahlungen storniert werden.
Schlaue Onlinehändler wissen aber auch: Sie müssen die Zahlungsformen anbieten, die ihre Kunden wollen, bzw. denen sie vertrauen. Sonst schöpfen Sie das volle Potential Ihres Marktes nie aus.
Im Artikel 10 Zahlungsarten, die Sie in Ihrem Onlineshop anbieten sollten, erläutern wir, was das für Onlinehändler bedeutet und gehen auf die Details der Zahlungsweisen ein, die Sie in Ihrem Shop auf jeden Fall einsetzen sollten:
- Sofortüberweisung (via Stripe)
- PayPal
- Kreditkarte (via Stripe)
- Kauf auf Rechnung (German Market Plugin)
- Direkte Banküberweisung (Zahlung per Vorkasse)
- SEPA-Lastschrift und Bankeinzug (German Market Plugin)
- Amazon Pay (via Amazon)
- Apple Pay (via Stripe)
- Google Pay (via Stripe)
- Ratenkauf (via Klarna)
Die besten ERP- / Warenwirtschaftssysteme für eCommerce
Je reibungsloser die Bestellung abläuft, desto zufriedener sind Ihre Kunden – und desto wahrscheinlicher ist es, dass sie wieder bei Ihnen einkaufen. Gerade wenn Sie sich gegen Dropshipping entscheiden und das Fulfillment selbst betreiben, bedeutet das: Ohne eine einwandfrei funktionierende Warenwirtschaft geht nichts.
Beschaffung, Bedarfsermittlung, Logistik, Transport und Lagerung – je größer Ihr Onlineshop und je mehr Kategorien und Produkte Sie anbieten, desto schwieriger ist es all diese Prozesse im Auge und im Griff zu behalten. Deshalb setzen viele Onlineshops Software ein, die diese Komplexität in ihrer Gesamtheit abbilden können: die so genannten Warenwirtschafts- und ERP-Systeme.
Lesen Sie hier was der Unterschied zwischen einem Warenwirtschafts- und einem ERP-System ist.
Unsere Favoriten bei SCHWUNGVOLL sind:
- WooCommerce Stock Manager
- JTL Wawi
- TradeGecko
- Stitch von Stitchlabs
- Orderhive
- Tricoma
- Billbee
Dabei ist es extrem schwierig, unter diesen Systemen eine klare Empfehlung auszusprechen. Jeder Shop ist anders und jedes System hat unterschiedliche Stärken, die einen Shop unterschiedlich komplementieren. Am Besten prüfen Sie die Systeme immer auf den besten “Sitz” für Ihren Shop. Weitere Infos dazu gibt’s im Artikel Die besten ERP- / Warenwirtschaftssysteme für WooCommerce.
Weitere empfohlene WooCommerce-Plugins
Die bisher genannten Plugins und Erweiterungen stellen Ihren Onlineshop auf eine solide Basis. Darüber hinaus gibt es unzählige weitere Plugins, mit denen Ihr Shop je nach Bedarf weiter optimiert werden kann. Im Artikel Die 11 + 1 besten WooCommerce Plugins 2020 für Deutschland, Österreich und die Schweiz gehen wir auf die folgenden empfehlenswerten Plugins genauer ein.
Plugins für mehr Umsatz
- Live Chat
- WooCommerce Direct Checkout
- Bonusprogramm
- YITH WooCommerce Ajax Search
- Drip – Email Marketing Automation
- Facebook für WooCommerce
- Yoast SEO für Woocommerce
Plugins für geringere Kosten
- MarketPress German Market
- Fastest Cache
- Checkout Field Editor
- Zahlungsarten
Starten Sie Ihren eigenen Onlineshop – aber richtig!
Sie sehen, einen Onlineshop auf die Beine zu stellen ist mit vielen kleinen Schritten und ein paar großen, fundierten Analysen im Voraus verbunden. Starten Sie auf keinen Fall mit den kleinen Schritten, bevor Sie nicht die im ersten Kapitel genannten Aspekte (Marktanalyse, Fulfillment, etc.) geprüft und entschieden haben. Damit sparen Sie sich langfristig gegebenenfalls viel Ärger und Geld. Und wenn der Shop dann steht, müssen Sie laufende Optimierungen vornehmen und Marketing betreiben, um ihn in ein lukratives Business zu verwandeln. Aber genau dabei können wir dann helfen.