E‑Com­mer­ce-Stra­te­gie: Wie Sie Ihren ein­zig­ar­ti­gen Wert maxi­mal ausschöpfen

Wir brau­chen eine neue Stra­te­gie!“ 

Diesen Satz hören Sie in vielen Unter­neh­men regel­mä­ßig. Was dann folgt, ist meist ein Mix aus Maß­nah­men, Zielen und Power­Point-Road­maps. Aber eine echte Stra­te­gie? Die bleibt oft auf der Strecke.

Dabei ist eine klare E‑Com­mer­ce-Stra­te­gie der Unter­schied zwi­schen einem Unter­neh­men, das sich mühsam durch Preis­ver­glei­che kämpft – und einem, das seinen Markt bewusst prägt.

In diesem Arti­kel zeigen wir Ihnen, was eine gute E‑Com­mer­ce-Stra­te­gie wirk­lich aus­macht, wie sie sich von ver­wand­ten Begrif­fen unter­schei­det und wie Sie Ihren eige­nen Weg finden können. 

Hier gibt’s auch das Video dazu, falls Sie lieber schau­en als lesen: 

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Was ist eine E‑Com­mer­ce-Stra­te­gie?

Eine Stra­te­gie beant­wor­tet eine ganz kon­kre­te Frage:

Wie maxi­mie­ren Sie den ein­zig­ar­ti­gen Wert, den Sie Ihrer gewähl­ten Bedarfs­grup­pe im Markt bieten?

Klingt abs­trakt? Wir zer­le­gen es Schritt für Schritt:

  • Ein­zig­ar­ti­ger Wert: Nicht nur ein Vor­teil oder Fea­ture, son­dern der kon­kre­te Nutzen, der das Leben Ihrer Kun­din­nen und Kunden ver­bes­sert – und den es so nir­gend­wo anders gibt. Ein Staub­sauger­ro­bo­ter hat zum Bei­spiel nicht nur Saug­kraft. Sein eigent­li­cher Wert ist: Sie müssen nie wieder selbst staub­saugen. Ein­zig­ar­tig wäre der jetzt, wenn er sogar noch per Greif­arm lie­gen­ge­las­se­ne Socken wegräumt.
  • Gewähl­te Bedarfs­grup­pe: Nicht zu ver­wech­seln mit der klas­si­schen Ziel­grup­pe. Eine Bedarfs­grup­pe hat nicht nur ein Bedürf­nis, son­dern auch die Mittel und den kon­kre­ten Willen, jetzt etwas daran zu ändern. Ent­schei­dend für Ihren Markterfolg.
  • Im Markt: Stra­te­gie heißt auch, die Kon­kur­renz zu ver­ste­hen: ihre Stär­ken und Schwä­chen zu ana­ly­sie­ren und sich bewusst davon abzu­he­ben. Idea­ler­wei­se nicht durch „besser“, son­dern durch „anders“.

Eine gute Stra­te­gie nutzt dabei Ihre Stär­ken und Schwä­chen – nicht iso­liert, son­dern in Kom­bi­na­ti­on. Über­ra­schen­de Syn­er­gien ent­ste­hen oft genau dort, wo Sie am meis­ten Klar­heit über Ihre Posi­tio­nie­rung gewon­nen haben.

Exkurs: Ziel­grup­pe vs. Bedarfsgruppe

Ein Unter­schied, der oft unter­schätzt wird: Ziel­grup­pen und Bedarfs­grup­pen sind nicht das­sel­be. Und die Ver­wechs­lung kostet viele Unter­neh­men bares Geld.

Ziel­grup­pe

  • Demo­gra­fisch defi­niert (z. B. “Frauen 30–50”)
  • Könnte Inter­es­se haben
  • Streu­ver­lust hoch

Bedarfs­grup­pe

  • Hat ein kon­kre­tes, drän­gen­des Pro­blem; basie­rend auf einem Ereignis
  • Hat Bedarf, weil es Budget und Ent­schei­dungs­wil­le und Bedürf­nis gibt
  • Streu­ver­lust niedrig

Stra­te­gisch denken heißt auch, sich auf Men­schen zu kon­zen­trie­ren, die bereit für den Kauf sind. Nicht nur auf die­je­ni­gen, die viel­leicht irgend­wann einmal Inter­es­se zeigen.

Stra­te­gie ≠ Plan, Vision oder Mission

Stra­te­gie wird im Unter­neh­mens­all­tag oft mit vielen ande­ren Begrif­fen ver­mischt. Des­halb hier eine kurze Abgrenzung:

  • Mis­si­on: Das „Warum“ hinter Ihrem Unter­neh­men. Inspi­rie­rend, moti­vie­rend, aber – Hot Take! – nicht zwin­gend not­wen­dig, sofern Sie eine Stra­te­gie haben.
  • Vision: Ihr lang­fris­ti­ges Ziel­bild. Wie sieht Ihr Unter­neh­men (und viel­leicht sogar die Welt) aus, wenn Sie erfolg­reich sind?
  • Road­map: Die groben Mei­len­stei­ne auf dem Weg zur Umset­zung Ihrer Strategie.
  • Exe­cu­ti­on: Die ope­ra­ti­ve Umset­zung der Roadmap.
  • Plan: Kon­kre­te, kurz­fris­ti­ge Hand­lun­gen. Also die To-Dos im Projektmanagement-Tool.

Stra­te­gie ist das Bin­de­glied zwi­schen Vision und Plan. Also der gedank­li­che Ent­wurf, der Ori­en­tie­rung gibt und Ent­schei­dun­gen erleichtert.

Ein Pra­xis­bei­spiel: Barist – der smarte Kaffeevollautomat

Nehmen wir eine fik­ti­ve Marke: Barist – ein voll­au­to­ma­ti­scher, intel­li­gen­ter Kaf­fee­voll­au­to­mat. Klingt zunächst wie viele andere Geräte auf dem Markt. Doch Barist hebt sich ab: Die Maschi­ne passt sich dyna­misch an jede Boh­nen­sor­te und Milch­va­ria­ti­on an. Sie bietet kon­stant per­fek­te Ergeb­nis­se auf Baris­ta-Niveau. Ein­stel­len muss man nichts, man drückt nur einen Knopf – die Maschi­ne legt los.

Die gän­gi­gen Wett­be­wer­ber? Bekannt, eta­bliert, oft güns­ti­ger, aber tech­no­lo­gisch starr. Einmal pro­gram­mier­te Ein­stel­lun­gen funk­tio­nie­ren nur bei exakt den­sel­ben Zuta­ten. Ergeb­nis: bit­te­rer oder wäss­ri­ger Kaffee.

Barists Stra­te­gie ist nicht, „besser“ zu sein, son­dern: den Kon­text zu wech­seln. Sie posi­tio­nie­ren sich nicht als Maschi­ne gegen andere Maschi­nen, son­dern als Erleb­nis gegen einen echten Baris­ta. Damit kon­kur­rie­ren sie nicht mit Nes­pres­so, son­dern mit einem per­sön­li­chen Ser­vice auf Baris­ta-Niveau. Nur eben ohne das Gehalt eines ange­stell­ten Baris­tas in der eige­nen Küche.

Kon­text­wech­sel ist ein star­ker stra­te­gi­scher Hebel. Auch andere Marken machen das erfolgreich:

  • Tesla ver­kauft keine Autos, son­dern Soft­ware auf Rädern.
  • HelloFresh ver­kauft keine Lebens­mit­tel, son­dern schnel­le­res, gutes Kochen ohne Planen und Einkaufen.
  • Pelo­ton ver­kauft kein Fit­ness­ge­rät, son­dern Gesund­heit, Com­mu­ni­ty & Lebensstil.

Stel­len Sie sich die Frage: Was wäre, wenn Sie mit Ihren direk­ten Wett­be­wer­bern nicht kon­kur­rie­ren müssten?

Luxus, Pre­mi­um oder „anders gut“?

Was genau ist eigent­lich der Unter­schied zwi­schen Pre­mi­um- und Luxusstrategie?

Ganz ein­fach:

  • Pre­mi­um: besser, hoch­wer­ti­ger, bequemer.
  • Luxus: exklu­siv, emo­tio­nal auf­ge­la­den, Statussymbol.

Barist ent­schei­det sich bewusst gegen den Kampf über „besser​​“ und geht lieber den Weg über emo­tio­na­len Wert und Kontextwechsel.

Wie müsste Ihr Mar­ke­ting aus­se­hen, wenn Ihr Pro­dukt ein Sta­tus­sym­bol wäre?

Was bedeu­tet das für Ihre E‑Com­mer­ce-Stra­te­gie?

Statt sich auf tech­ni­sche Fea­tures oder Preis-Leis­tungs-Ver­glei­che zu fokus­sie­ren, stel­len Sie sich eine zen­tra­le Frage:

Wel­chen ein­zig­ar­ti­gen Wert lie­fern wir? Und wie können wir diesen stra­te­gisch maximieren?

Wenn Sie die Ant­wort darauf finden, gewin­nen Sie Klarheit…

  • im Mar­ke­ting, weil Ihre Bot­schaf­ten spit­zer und rele­van­ter werden
  • in der Pro­dukt­ent­wick­lung, weil Sie ziel­ge­rich­te­ter priorisieren
  • in der Füh­rung, weil Ihre Ent­schei­dun­gen auf ein klares Ziel einzahlen

Und Sie ver­mei­den es, in blu­ti­gen Preis- oder Fea­ture-Kämp­fen mit der Kon­kur­renz festzustecken.

Fazit: Stra­te­gie ist ein Denk­rah­men, kein Maßnahmenpaket

Stra­te­gie ist kein Excel-Sheet und keine To-Do-Liste. Sie ist ein Denk­rah­men, der hilft, lang­fris­tig Ori­en­tie­rung zu behal­ten und Ihre knap­pen Res­sour­cen auf das zu fokus­sie­ren, was wirk­lich zählt: den ein­zig­ar­ti­gen Wert für Ihre Bedarfs­grup­pe im Markt.

Wenn Sie eine Stra­te­gie haben, merken Sie es. Denn plötz­lich wird klar, was Sie nicht mehr tun müssen. Und das ist oft der größte Hebel für Wachs­tum.

Sie möch­ten Ihre eigene Stra­te­gie ent­wi­ckeln – mit Unterstützung?

Ich beglei­te seit Jahren E‑Com­mer­ce-Unter­neh­men dabei, ihre indi­vi­du­el­le Stra­te­gie zu ent­wi­ckeln. Nicht mit Buz­zwords und Flos­keln, son­dern mit Klar­heit, Struk­tur und einem echten Plan für nach­hal­ti­ges Wachstum.

So sieht Ihre Stra­te­gie­be­glei­tung mit mir aus.