Die Kenn­zah­len: So wissen Sie, wie gut Ihr Woo­Commerce Shop abschneidet

Sie haben es also gewagt, und auf Ihrer Word­Press-Seite einen Woo­Commerce Shop ein­ge­rich­tet um Ihre Pro­duk­te zu verkaufen. 

Ein muti­ger Schritt. Herz­li­chen Glückwunsch!

Im nächs­ten Schritt werden Sie wahr­schein­lich Ihre Mar­ke­ting­stra­te­gie in Gang brin­gen, um poten­ti­el­le Kunden zu errei­chen und anzu­wer­ben. Dafür ist es hilf­reich zu wissen, wie gut Ihr Woo­Commerce Shop über­haupt online abschneidet.

Doch was ist eigent­lich “gut”? Woher wissen Sie, dass Sie über­haupt Leute errei­chen? Dass Sie das Inter­es­se von poten­ti­el­len Kunden wecken? Dass Sie diese poten­ti­el­len Kunden über­zeugt haben, und tat­säch­lich zah­len­de und hof­fent­lich wie­der­keh­ren­de Kunden aus Ihnen gemacht haben?

Das magi­sche Wort, um diese Fragen beant­wor­ten zu können, lautet: Kennzahlen.

Kenn­zah­len sind die Mess­lat­te eines jeden Unternehmens 

Es gibt betriebs­wirt­schaft­li­che Kenn­zah­len wie z.B. Umsät­ze, Gewin­ne und Deckungs­bei­trä­ge. Anzahl Mit­ar­bei­ter, Eigen­ka­pi­tal­quo­te und Umsatzrendite. 

An diesen und vielen wei­te­ren Kenn­zah­len bewer­tet ein Unter­neh­men seine aktu­el­le und zukünf­ti­ge Lage. Sie helfen dabei Chan­cen und Risi­ken zu erken­nen, auf Ver­än­de­run­gen im Markt zu reagie­ren, und geben dem Unter­neh­men Weg­wei­ser für die zukünf­ti­ge Strategie. 

Aus­sa­ge­kräf­ti­ge Kenn­zah­len eines Woo­Commerce Shops

Auch Ihr Woo­Commerce Shop ist Teil eines Unter­neh­mens. Eines online-basier­tesn Unter­neh­mens, das hof­fent­lich auch Umsatz und Gewinn einbringt. 

Über die übli­chen betriebs­wirt­schaft­li­chen Kenn­zah­len hinaus bauen online-basier­te Unter­neh­men zusätz­lich auch auf online-basier­ten Kennzahlen. 

Traf­fic. Reve­nue. Kon­ver­si­ons­ra­ten. Von eini­gen dieser Kenn­zah­len haben Sie bestimmt schon gehört und können sich etwas dar­un­ter vor­stel­len. Andere sind viel­leicht noch unbe­kannt, oder nicht ganz klar. 

Auf diese wollen wir in diesem Arti­kel ein­ge­hen und dabei grobe, über den Daumen gepeil­te Richt­wer­te auf­zei­gen, anhand derer Sie defi­nie­ren können, wie gut ihr Shop abschneidet.

Traf­fic

Traf­fic” bezeich­net die Zugrif­fe auf eine Web­sei­te, also die Anzahl Besu­cher und die Anzahl der von diesen besuch­ten Seiten. 

Hat Ihr Shop z.B. über 30 Tage lang ca. 150 Besu­cher pro Tag, also ca. 4.500 Besu­cher im Monat, so hat er bereits eine akzep­ta­ble Reich­wei­te und eine gewis­se Bekannt­heit auf dem Markt. Damit können Sie arbeiten.

Jeder wei­te­re Besu­cher dar­über hinaus ist natür­lich noch besser; je mehr poten­ti­el­le Kunden auf Ihre Web­sei­te stoßen und sich durch­kli­cken, desto größer die Anzahl derer die Ihre Pro­duk­te kaufen und damit zu tat­säch­li­chen Kunden werden.

Reve­nue

Reve­nue ist der Umsatz, der durch die aus­ge­lös­ten Bestel­lun­gen gene­riert wird. Je nach Fokus, den Sie setzen möch­ten, kann dieser Umsatz unter­schied­lich betrach­tet werden: 

  • Durch­schnitt­li­cher Bestell­wert / Besucher
  • Durch­schnitt­li­che Stück­zahl / Bestellung
  • Anzahl ver­kauf­ter Pro­duk­te pro Monat
  • Brut­to­um­satz pro Monat
  • Gewinn pro Monat
  • Quelle des Umsatz (in Pro­zent­wert) – Desk­top Web­sei­te, mobile Seite, mobile App

Erfah­re­ne E‑Commerceler können oft ihr Reve­nue anhand wei­te­rer Kenn­zah­len vor­her­sa­gen, auf die im Fol­gen­den ein­ge­gan­gen wird – die Kon­ver­si­ons­ra­ten. Mit Hilfe der Kon­ver­si­ons­ra­ten können Pro­ble­me auf der Web­sei­te früh erkannt und besei­tigt werden.

Kon­ver­si­ons­ra­ten

Die Kon­ver­si­ons­ra­te gibt den Teil der Kauf­in­ter­es­sen­ten an, die Ihre Web­sei­te besu­chen und zu Käu­fern werden. Sie errech­net sich wie folgt: 

Kon­ver­si­ons­ra­te = Anzahl Käufer / Anzahl Besucher 

Das ist die grund­le­gends­te Berech­nung der Kon­ver­si­ons­ra­te für Ihren Shop. Sie kann jedoch weiter her­un­ter gebro­chen werden, und zwar auf die Schrit­te die Ihre Besu­cher vom Finden Ihres Shops und Ihrer Pro­duk­te, bis zum eigent­li­chen Klick auf den “Kaufen”-Button durch­lau­fen müssen:

  • In Waren­korb legen / Shop­ping Cart 
  • Weiter zur Kasse / Checkout
  • Kauf / Customers

Die ein­zel­nen Kon­ver­si­ons­ra­ten lassen sich zum bes­se­ren Ver­ständ­nis als Trich­ter darstellen:

Berechnung der unterschiedlichen Konversionsraten

Berech­nung der unter­schied­li­chen Konversionsraten

Eine Ana­ly­se dieser ein­zel­nen Kon­ver­si­ons­ra­ten kann Ihnen z.B. auf­zei­gen, an wel­chem Schritt die poten­ti­el­len Kunden dazu ten­die­ren aus­zu­stei­gen, und die Ware doch nicht zu kaufen.  Im Fol­gen­den werden die Kon­ver­si­ons­ra­ten anhand von Bei­spie­len erklärt. 

Kon­ver­si­ons­ra­te Shop­ping Cart

Diese Kon­ver­si­ons­ra­te sagt aus, wie viele der Web­sei­ten-Besu­cher ein Pro­dukt in den Waren­korb legen: 

Kon­ver­si­ons­ra­te Cart = Anzahl Besu­cher mit Pro­dukt in Waren­korb / Anzahl Besucher

Bei­spiel:

(Nor­ma­ler­wei­se werden für die Berech­nung der Kon­ver­si­ons­ra­ten die Werte der letz­ten 30 Tage herangezogen!)

Anzahl Besu­cher: 4.500

Anzahl Besu­cher mit Pro­dukt in Waren­korb: 250

Kon­ver­si­ons­ra­te = 2504.500 = 0,0555 = 5,5% → 

Eine akzep­ta­ble Shop­ping Cart Kon­ver­si­ons­ra­te für einen Shop liegt bei 4%; ein extrem erfolg­rei­cher Shop liegt bei 10%. Wenn Ihr Shop zwi­schen diesen 4 – 10% liegt, so schnei­det er gut ab. 

Diese Kenn­zahl wird aller­dings stark von der Qua­li­tät des Traf­fics auf Ihrer Web­sei­te beein­flusst. Unter qua­li­ta­ti­vem Traf­fic ver­steht man Besu­cher, die tat­säch­lich am Kauf Ihrer Pro­duk­te inter­es­siert sind, und nicht nur ver­se­hent­lich, zufäl­lig oder um sich mal umzu­se­hen auf Ihrer Seite landen. Inter­es­sier­te Besu­cher legen natür­lich eher Pro­duk­te in den Waren­korb als Men­schen, die sich nur mal umse­hen wollen oder nach etwas ganz ande­rem suchten.

Kon­ver­si­ons­ra­te Checkout

Die Check­out-Kon­ver­si­ons­ra­te sagt aus, wie viele Besu­cher vom Waren­korb in Rich­tung Kasse kli­cken. Ein guter Wert ist hier­bei die Hälfte der ersten Shop­ping Cart Konversionsrate:

Kon­ver­si­ons­ra­te Check­out = Anzahl Besu­cher, die “zur Kasse” kli­cken / Anzahl Besu­cher mit Pro­dukt in Warenkorb

Bei­spiel:

Anzahl Besu­cher mit Pro­dukt in Waren­korb: 250

Anzahl Besu­cher, die “zur Kasse” kli­cken: 130

Kon­ver­si­ons­ra­te = 130250 = 0,52 = 52% →

Liegt der Wert über der Hälfte – super! 

Liegt er jedoch deut­lich unter der Hälfte, ist dies ein Indi­ka­tor dafür, dass Ihre Besu­cher mit Pro­ble­men z.B. in Design oder Usa­bi­li­ty kon­fron­tiert werden. Diese erschwe­ren oder hin­dern Ihre Kunden daran, weiter durch den Bestell­vor­gang zu kli­cken. Der Kunde gibt auf und sucht einen ein­fa­che­ren Weg, um sein gewünsch­tes Pro­dukt zu bestel­len – und damit einen ande­ren Shop.

In diesem Fall müssen Sie ver­su­chen her­aus­zu­fin­den, wo das Pro­blem liegt, und es beseitigen. 

Kon­ver­si­ons­ra­te Kauf

Die Kauf-Kon­ver­si­ons­ra­te sagt aus, wie viele Besu­cher es durch den kom­plet­ten Kauf-Pro­zess geschafft haben. Auch hier­bei sollte wieder min­des­tens die Hälfte der Besu­cher, die weiter zur Kasse klick­ten, auch letzt­end­lich das Pro­dukt kaufen:

Kauf-Kon­ver­si­ons­ra­te = Anzahl Besu­cher die “Kaufen” kli­cken / Anzahl Besu­cher, die “zur Kasse” klickten

Bei­spiel:

Anzahl Besu­cher, die “zur Kasse” klick­ten: 130

Anzahl Besu­cher, die “Kaufen” kli­cken: 70

Kon­ver­si­ons­ra­te = 70130 = 0,53 = 53% → 

Auch hier gilt: liegt die Kon­ver­si­ons­ra­te deut­lich unter 50%, besteht wieder ein Pro­blem für den Kunden. Meist liegt es an einer ver­wir­ren­den Nut­zer­füh­rung auf der Kasse-Seite, z.B. uner­war­te­te Ver­sand­kos­ten oder andere letzte Unklar­hei­ten zum Pro­dukt, der Anzahl oder dem Preis. 

Um her­aus­zu­fin­den was das Pro­blem ist, geben Sie auf der Kasse-Seite am Besten eine Hot­line-Tele­fon­num­mer an, die Kunden bei Fragen anru­fen können. Beant­wor­ten Sie die Fragen und schrei­ben Sie diese, sowie die pas­sen­den Ant­wor­ten, auf jeden Fall auf! Damit können Sie z.B. ein FAQ erstel­len, pro­dukt­spe­zi­fi­sche Details bereits auf den Pro­dukt­sei­ten klären, oder Ver­bes­se­run­gen im Pro­zess einführen.

Bild­lich dar­ge­stellt auf dieses Bei­spiel bezo­gen sähe der Kon­ver­sa­ti­ons­trich­ter fol­gen­der­ma­ßen aus:

Konversionstrichter

Bei­spiel Konversionstrichter

 

Über die Pro­blem­lö­sung für Ihre Web­sei­te hinaus, gibt es aber auch noch andere Mittel und Wege, um Ihre Kon­ver­si­ons­ra­ten zu stei­gern, und Besu­cher zu Käu­fern zu machen.