Wie Sie mehr Umsatz mit Ihrem eCom­mer­ce Shop machen wenn Sie Ihre Pro­dukt­sei­ten dem Amazon-Layout anpassen

Die per­fek­te Pro­dukt­sei­te braucht die rich­ti­gen Fotos, eine aus­sa­ge­kräf­ti­ge Pro­dukt­be­schrei­bung und die rich­ti­ge Posi­ti­on des Warenkorb-Buttons.

Aber macht es einen Unter­schied, wie diese Ele­men­te auf der Pro­dukt­sei­te ange­ord­net sind? 

Stu­di­en bewei­sen: Ja, es macht einen Unterschied. 

Nicht nur das; es gibt auch ein Para­de­bei­spiel: Amazon.

Die Hälfte aller Online-Umsät­ze der USA laufen über Amazon. Die Zahl ist in Deutsch­land ähn­lich. Das bedeu­tet, dass jeder zweite Online­kauf über Amazon läuft. 

Jeder, der schon­mal online Käufe getä­tigt hat, kennt das Layout der Amazon-Pro­dukt­sei­ten. Der Aufbau ist für alle gleich:

Oben links findet sich ein großes Auf­ma­cher­bild, dane­ben der Titel und die Kurz­be­schrei­bung, ganz rechts der Button, um das Pro­dukt in den Waren­korb zu legen. Unten drun­ter werden ver­wand­te Pro­duk­te ange­zeigt, dort drun­ter dann die Produktbeschreibung.

Der Bestell­vor­gang ist auch immer gleich. Wer bei Amazon kauft, weiß immer was ihn erwar­tet, wo er welche Infor­ma­tio­nen zum Pro­dukt findet, und wie er vor­zu­ge­hen hat um das Pro­dukt zu bestellen. 

Amazon trai­niert seine Kunden – bewusst oder unbe­wusst – darauf, den Amazon-Kauf­vor­gang als den intui­ti­ven Kauf­vor­gang zu sehen. Das funk­tio­niert allein schon auf­grund der Häu­fig­keit, mit der man über Amazon Bestel­lun­gen tätigt. 

Amazon prägt seine Kunden mit dem Bild der idea­len Pro­dukt­sei­te und Bestellvorgangs. 

Was bedeu­tet das für Sie, als eCom­mer­ce Shop-Betreiber?

Es bedeu­tet, dass Sie eine bes­se­re Chance haben, Ihre Pro­duk­te über Ihre Web­sei­te zu ver­kau­fen, wenn Sie Ihr Layout an das von Amazon anpassen. 

Das Amazon-Layout

Wie oben bereits gezeigt, ist eine Pro­dukt­sei­te auf Amazon immer gleich auf­ge­baut – ideal für die intui­ti­ve Lese­rich­tung des Besuchers: 


Jeder online Käufer kennt dieses Layout in der Zwi­schen­zeit und hat es ver­in­ner­licht. Pro­dukt­sei­ten die davon abwei­chen muss der Besu­cher erst neu über­bli­cken und die Infor­ma­tio­nen darauf neu einordnen. 

Je näher Sie als eCom­mer­ce Shop-Betrei­ber an dieses Amazon Ideal-Layout her­an­kom­men, desto wahr­schein­li­cher ist, dass der Besu­cher sich auf Ihrer Pro­dukt­sei­te wohl­fühlt, bleibt und auf “kaufen” klickt. 

Daher (auch wenn es Ihnen wider­stre­ben mag dem online-Ver­sand-Gigan­ten Amazon alles nachzuahmen): 

Passen Sie Ihre eigene Pro­dukt­sei­te so weit wie mög­lich dem Amazon-Layout an. Wenn Sie mehr als 3000 Besu­cher pro Tag in Ihrem Shop haben, soll­ten Sie diese Ände­run­gen auf jeden Fall A/B‑Testen.

Mehr Umsatz durch A/B‑Tests

Bei Shops ab 100.000 Besu­chern pro Monat können Sie Ihren Umsatz zusätz­lich durch A/B‑Tests stei­gern. Hier­durch können Sie Ihre Pro­dukt­sei­te auf Basis des Amazon-Lay­outs näm­lich noch weiter optimieren. 

Viel­leicht fragen Sie sich, ob das wirk­lich not­wen­dig ist und tat­säch­lich mehr Umsatz bringt. 

Con­ver­si­on XL tes­te­te den Ein­fluss ver­schie­de­ner Fak­to­ren, wie zum Bei­spiel Text­for­ma­tie­rung oder Bild­grö­ße, auf das Kauf­ver­hal­ten der Kunden. 

Text­for­ma­tie­rung

Zum Einen wurde getes­tet, ob die unter­schied­li­che For­ma­tie­rung von Texten das Kauf­ver­hal­ten ändert. Gleich vor­ne­weg: Ja, sie machen einen Unter­schied. Daher gibt es bei Amazon auch die Pro­dukt­be­schrei­bun­gen als Auf­zäh­lung und/oder als Fließtext. 

Getes­tet wurden 

  • Absatz­for­mat vs.
  • Auf­zäh­lung vs.
  • gemisch­te Form

mit Hilfe von Eye-Track­ing.

Unter­schie­den wurde außer­dem zwischen: 

  • Eigen­schafts­pro­duk­ten: Pro­duk­te, deren Eigen­schaf­ten, Funk­tio­nen und all­ge­mei­ner Wert vor dem Kauf mess­bar bewer­tet werden können, wie zum Bei­spiel bei einer Festplatte.
  • Erleb­nis­pro­duk­ten: Pro­duk­te, deren Qua­li­tä­ten nur schwer objek­tiv bewert­bar sind, und die erst mit Kauf oder Gebrauch sub­jek­tiv bewer­tet werden können, wie zum Bei­spiel Bücher oder Hemden.
  • Mischung aus Erleb­nis- und Eigen­schafts­pro­duk­ten: Pro­duk­te, die sowohl objek­tiv bewert­ba­re Eigen­schaf­ten wie auch sub­jek­tiv bewert­ba­re Qua­li­tä­ten ver­ei­nen, wie zum Bei­spiel Kopfhörer.

Heraus kam fol­gen­des Ergebnis.:

Eigen­schafts­pro­duk­te  fahren besser mit Auf­zäh­lun­gen als Fließ­tex­ten. Bei Amazon werden diese daher in der Kurz­be­schrei­bung (unter 4. im Amazon-Layout) in Auf­zäh­lungs­form beschrie­ben. Der beschrei­ben­de Fließ­text kommt erst weiter unten in der Pro­dukt­be­schrei­bung (6.).

Erleb­nis­pro­duk­te wollen die Kunden auch emo­tio­na­ler dar­ge­bo­ten bekom­men – was in Absät­zen mit kom­plet­ten Sätzen, also im Fließ­text, besser rüber kommt. Die Kurz­be­schrei­bung (4.) von Erleb­nis­pro­duk­ten sollte daher am Besten als Fließ­text dar­ge­stellt werden, und die Auf­zäh­lun­gen in der Pro­dukt­be­schrei­bung (6.) weiter unten. 

Pro­duk­te mit sowohl Erleb­nis- als auch Eigen­schafts­schwer­punk­ten soll­ten am Besten auch durch eine Mischung aus Auf­zäh­lung und Fließ­text beschrie­ben werden. 

Bild­grö­ße

Der zweite Test bezog sich auf die Bild­grö­ße und die Beant­wor­tung der Frage, ob ein klei­ne­res oder ein grö­ße­res Bild das Pro­dukt wer­ti­ger erschei­nen ließ. Auch hier wurde die Unter­schei­dung zwi­schen den Erleb­nis- und Eigen­schafts­pro­duk­ten gemacht. 

Das Ergeb­nis war interessant: 

Eigen­schafts­pro­duk­te wie Fest­plat­ten wirk­ten auf die Pro­ban­den teurer wenn sie mit einem großen Bild aus­ge­stat­tet waren. 

Bei Erleb­nis­pro­duk­ten hin­ge­gen wirk­ten die Pro­duk­te auf die Pro­ban­den mit einem klei­nen Bild ein biss­chen teurer als mit einem großen. 

Das Inter­es­san­te hieran war vor allem die Tat­sa­che, dass dieser Befund mit den eigent­li­chen Bil­dern nichts zu tun hatte; was aus­schlag­ge­bend war, war der wahr­ge­nom­me­ne Weiß­raum. Je mehr Weiß­raum auf der Pro­dukt­sei­te zu sehen war, desto wer­ti­ger erschien das Pro­dukt den Probanden. 

Viel Weiß­raum – Apples Mac­Book Pro

Sehen Sie sich mal die above-the-fold Pro­dukt­prä­sen­ta­ti­on von Apples 15-Zoll Mac­Book Pro an: 

Dieser Laptop kostet min­des­tens 2.700 € – ein teures Produkt. 

Was fällt hier auf?

Apple hat sich die Weis­heit des Weiß­raums zu Nutze gemacht. Als Luxus­mar­ke bewer­ben sie ihr eigen­schafts­ge­trie­be­nes Pro­dukt nicht mit großen Bil­dern oder langen Texten, son­dern mit viel Weiß­raum – und das bekann­ter­ma­ßen sehr erfolgreich.

Idea­ler Beschrei­bungs-Mix – Ever­est Uhrenarmband

Die Firma Ever­est bietet sehr teures Zube­hör für teure Uhren, wie zum Bei­spiel dieses Arm­band:

Auch hier fällt als Erstes wieder der viele Weiß­raum auf, vor allem um das Arm­band, also das eigent­li­che Pro­dukt herum. 

Ein Ever­est-Uhren­arm­band ist teils Eigen­schafts­pro­dukt, teils Erleb­nis­pro­dukt. Es hat ja zum einen eine Funk­ti­on zu erfül­len, näm­lich die Uhr am Arm zu halten. Zum ande­ren soll es die Uhr bequem am Arm halten, und dabei noch toll aussehen. 

Auch in den Beschrei­bun­gen spie­gelt Ever­est die Mischung seines Arm­bands als sowohl eigen­schafts-  als auch erleb­nis­ge­trie­be­nes Pro­dukt wider: Die Kurz­be­schrei­bung ent­hält nur Stich­punk­te (was auch dem großen Anteil Weiß­raum zu Gute kommt) und macht Lust auf mehr, emo­ti­ons­las­ti­ge­re Infor­ma­tio­nen. Diese werden prompt ein Stück weiter unten in einem voll­stän­di­gen Text dargestellt:

Als Bonus zeigt Ever­est am Ende der Seite noch ein Video, in dem sie in etwas über zwei Minu­ten auf alle Eigen­schaf­ten, erleb­nis- sowie eigen­schafts­ori­en­tiert, ein­ge­hen – immer eine super Idee bei gut lau­fen­den Produkten:

  • Ever­est Arm­band als Eigen­schafts­pro­dukt
    • Ver­gleich zum Vorgängermodell
      • Kom­plett neues Design
      • Neuer Gehäu­se­an­schluss
      • Glei­ches Mate­ri­al – immer noch das Beste vom Besten
    • Pro­duk­tei­gen­schaf­ten
      • 9 Ein­stell­stu­fen (Löcher)
      • Schnal­le aus Edelstahl
      • Große aber feste Schlaufen
  • Ever­est Arm­band als Erleb­nis­pro­dukt
    • Weni­ger Schwit­zen und mehr Luft­aus­tausch unter dem Arm­band durch großes Luftpolster
    • Wun­der­schö­nes Aussehen
    • Behält die Ker­n­es­senz der Linie bei

Das “Amazon-Layout” auf ande­ren Seiten – Cho­pard Uhren

Cho­pard ver­kauft Luxus­uh­ren der Extra­klas­se, und so sehen ihre Pro­dukt­sei­ten aus:

Sieht bekannt aus? Genau. Neben dem luxu­ri­ös wir­ken­den vielen Weiß­raum, ist die Pro­dukt­sei­te nach dem “Amazon-Layout” aufgebaut:

Links die Bilder, rechts davon und ganz oben der Titel, dar­un­ter der Waren­korb-Button und die Kurz­be­schrei­bung. Die voll­stän­di­gen Texte finden sich dann weiter unten, zur wei­te­ren Durch­sicht wenn das Inter­es­se erst mal geweckt wurde. 

Cho­pard macht sich so den bekann­ten Pro­dukt­sei­ten­auf­bau von Amazon sowie die intui­ti­ve Lese­rich­tung des Besu­chers zu Nutze. 

Und das können Sie auch!

Das ideale Layout für Ihre eigene eCom­mer­ce Produktseite

Die Ergeb­nis­se der oben beschrie­be­nen Tests wurden im Bezug auf die Umsatz­stei­ge­rung oder ‑min­de­rung durch­ge­führt. Wenn Sie also Ihre Pro­dukt­sei­te mit dem Wissen aus diesen Ergeb­nis­se gestal­ten, erhal­ten Sie die ideale Dar­stel­lung um Ihr Pro­dukt zu seinem größ­ten Vor­teil in Szene zu setzen, und mehr Umsatz zu generieren. 

Wir fassen die Ergeb­nis­se noch­mal zusammen: 

  • Das “Amazon-Layout” wird vom Kunden intui­tiv und unter­be­wusst als das ideale Layout wahr­ge­nom­men. Er sucht instink­tiv nach den bekann­ten Infor­ma­tio­nen in den bekann­ten Plät­zen der Produktseite.
  • Eigen­schafts­pro­duk­te, wie zum Bei­spiel Fest­plat­ten, wirken mit grö­ße­ren Bil­dern teurer, und werden mit Auf­zäh­lun­gen als Beschrei­bung eher gekauft.
  • Erleb­nis­pro­duk­te, wie zum Bei­spiel Hemden, wirken auf den Kunden mit klei­nen Bil­dern und vor allem viel Weiß­raum wer­ti­ger, und über­mit­teln ihren emo­tio­na­len Wert besser in Fließtextpassagen.
  • Pro­duk­te mit einer Mischung aus Erleb­nis- und Eigen­schafts­ori­en­tie­rung fahren auch mit einer Mischung aus Fließ­tex­ten und Auf­zäh­lun­gen am Besten.