10 Tipps für Pro­dukt­fo­tos, die ein­fach mehr verkaufen

Gute Pro­dukt­fo­tos sind essen­ti­ell um Pro­duk­te über den eige­nen Woo­Commerce Shop zu ver­kau­fen. Dem Kunden kann bei der online Bestel­lung höchs­tens das Aus­se­hen eines Pro­dukts ver­mit­telt werden – alle ande­ren Sinne des Shop­be­su­chers können nicht genutzt werden.

Er weiß nicht, wie das Pro­dukt sich anfühlt oder hand­habt, wie es riecht oder schmeckt, ob die Größe oder die Pro­por­tio­nen wirk­lich passen und gefallen.

Aber mit guten Pro­dukt­fo­tos kann man dem Kunden die feh­len­den Sin­nes­wahr­neh­mun­gen zu einem bestimm­ten Grad erset­zen. Und – da wir Men­schen uns doch haupt­säch­lich auf unsere Augen ver­las­sen – gleich­zei­tig einen Augen­schmaus bieten, der zum Kauf überzeugt.

Und das schöne ist: Es kostet nicht viele Res­sour­cen, um deut­lich bes­se­re Bilder als der Wett­be­werb zu nutzen. Die meis­ten Shop­be­trei­ber nutzen Bilder der Her­stel­ler. Und das sieht man: Unin­spi­rier­te Fließ­band­ar­beit, welche die wich­tig­ten Details igno­riert oder sogar versteckt.

In diesen Arti­kel zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihren Pro­duk­ten die best­mög­li­che Chance geben, den Kunden zu über­zeu­gen und sogar zu begeistern.

Was sollte auf den Pro­dukt­fo­tos zu sehen sein?

Ganz wich­tig ist, dass alle rele­van­ten Per­spek­ti­ven des Pro­duk­tes gezeigt werden. 

Bei man­chen Dingen reicht die Vor­der­sei­te oder das Cover; zum Bei­spiel bei DVDs oder Büchern. Für andere Pro­duk­te sind mehr Fotos not­wen­dig, um den Kunden von der Qua­li­tät zu überzeugen.

Würden Sie sich einen Koffer kaufen, von dem Sie nur wüss­ten wie er außen aus­sieht, ohne einen Ein­blick in das eigent­lich wich­ti­ge – den innen lie­gen­den Stau­raum – werfen zu können? Eher nicht.

Hier ein Bei­spiel für ver­schie­de­ne Ansich­ten eines Kof­fers:

Zeigen Sie das Pro­dukt in Benutzung

Dadurch glei­chen Sie auch das „feh­len­de Erleb­nis“ der direk­ten Unter­su­chung aus. Wie groß wirkt die Uhr am Hand­ge­lenk tat­säch­lich? Fällt das Abend­kleid wirk­lich so schön bis zum Knie wie beschrie­ben? Lassen Sie das Pro­dukt von einem Men­schen vorführen.

Tipp: Lassen Sie ihre Model­le das Pro­dukt ganz natür­lich ent­de­cken. Dabei kommen oft über­ra­schen­de Auf­nah­men heraus, die Spaß machen und gleich noch als Wer­be­mit­tel zweit­ver­wer­tet werden können.

Zeigen Sie das Pro­dukt in einer rele­van­ten Umgebung

Also am Besten da, wo der Kunde es auch nutzen wird: die Tisch­gar­ni­tur ins Ess­zim­mer, die Shorts an den Mann, den Laptop auf den Schreibtisch.

Zeigen Sie die Dimen­sio­nen des Produkts

Sowohl Punkte 1 und 2 helfen außer­dem dabei, das Pro­dukt in Dimen­si­on zu ande­ren, bekann­ten Objek­ten dar­zu­stel­len. Passt der Scho­ko­ha­se in die Hand oder gerade so ins Wohnzimmer?

Zeigen Sie die wich­ti­gen Details

Stel­len Sie wich­ti­ge Details wie zum Bei­spiel Ver­zie­run­gen oder Fein­hei­ten der Ver­ar­bei­tung am Besten im Close-Up dar.

Das kann die Ver­ar­bei­tung von Nähten, Reiß­ver­schlüs­sen, Ein­fas­sun­gen und co sein.

Zeigen Sie die Produktverpackung

Apple hat es vor­ge­macht: Vor allem bei teuren, exklu­si­ven Pro­duk­ten sollte die Ver­pa­ckung nicht ver­nach­läs­sigt werden. Das Aus­pa­cken des Pro­duk­tes ist Teil des Kauf- und Nutzungserlebnisses.

Tipp: Pro­duk­te, die sich ver­schen­ken lassen, werden durch eine gut gemach­te Pro­duk­te noch­mal wertiger.

Die Bild­qua­li­tät

Wie gesagt: eine hohe Bild­qua­li­tät ver­mit­telt dem Kunden auto­ma­ti­sche eine hohe Pro­dukt­qua­li­tät. Achten Sie des­halb bei Ihren Pro­dukt­fo­tos auf

  • hohe Farb­echt­heit
  • hohe Auf­lö­sung (72 DPI und min­des­tens 1200px an der kür­zes­ten Kante lang)
  • hohen Detail­grad
  • eine gute Ausleuchtung
  • das rich­ti­ge Bild­for­mat – .webp statt jpg, png oder gif.

Die rich­ti­ge Umge­bung für die Produktfotografie

Legen Sie beim Set­auf­bau beson­de­res Augen­merk auf den Hin­ter­grund. Er sollte sich klar vom Pro­dukt abhe­ben, um das Pro­dukt mit großem Kon­trast zum Hin­ter­grund best­mög­lich in Szene zu setzen.

Ein­fach, neu­tral, hell und ein­far­big eignet sich am Besten; dafür bieten sich eine große graue oder weiße Pappe, Karton oder Papier an. Wich­tig ist, dass das Pro­dukt vor dem gewähl­ten Hin­ter­grund klar erkenn­bar ist.

Ein weißer Hin­ter­grund ist natür­lich kein Muss; auch helles Holz oder ein ein­fa­ches Muster sind mög­lich. Letz­te­res kann zum Bei­spiel auch gut zu Ihrer Bran­ding-Stra­te­gie passen, wenn Sie immer das glei­che oder ein ähn­li­ches benut­zen, und damit Ihren Wie­der­erken­nungs­ef­fekt erhö­hen. Der Schlüs­sel dabei ist, dass der Hin­ter­grund in der Farb­ge­bung har­mo­nisch zu Ihrem Pro­dukt abge­stimmt ist.

Dieses Video zeigt, wie Sie mit ganz ein­fa­chen, haus­halts-übli­chen Mit­teln ein Licht­zelt selbst bas­teln können. 

Stativ

Das Stativ ist ein ein­fa­ches und wun­der­ba­res Hilfs­mit­tel um schar­fe, unver­wa­ckel­te und per­fekt belich­te­te Bilder zu erhal­ten und vor allem für die Pro­dukt­fo­to­gra­fie empfehlenswert.

Mit einem Stativ lassen sich die Fotos außer­dem aus der immer glei­chen Per­spek­ti­ve ablich­ten, was dem ein­heit­li­chen Erschei­nungs­bild Ihres Shops zugute kommt.

Fast alle Kame­ras besit­zen an der Unter­sei­te eine Stan­dard­be­fes­ti­gung für Sta­ti­ve. Und wie bei den Kame­ras gilt: es musst nicht das teure Profi-Gerät sein. Meist reicht auch ein klei­nes Stativ, das auf seinen fle­xi­blen Beinen auf­ge­stellt werden kann.

Alter­na­tiv können Sie euch ein eige­nes Stativ bas­teln, wie zum Bei­spiel ein Bean­bag. Da müssen natür­lich nicht unbe­dingt Bohnen drin sein; Reis oder Erbsen tun es auch. Auf den Bean­bags können Sie Ihre Kamera able­gen und in ver­schie­de­ne Rich­tun­gen neigen; durch die Fül­lung blei­ben Sie in der von Ihnen ein­ge­stell­ten Position.

Beleuch­tung

Die beste Beleuch­tung für Ihre Pro­dukt­fo­tos ist das Tages­licht. Es setzt Ihr Pro­dukt am Natür­lichs­ten in Szene und kostet außer­dem nichts. Aber keine Sorge: falls Tages­licht gerade nicht zur Hand ist, gibt es gute und auch güns­ti­ge Alter­na­ti­ven, um für gute Beleuch­tung zu sorgen.

Von der Taschen­lam­pe über Schreib­tisch­lam­pen bis hin zur Decken­lam­pe gibt es viele Alter­na­ti­ven – sofern sie rich­tig ein­ge­setzt werden. Das bedeu­tet vor allem: Halten Sie sich an einen Beleuchtungstyp!

Meh­re­re Lampen plus Tages­licht zu ver­wen­den klingt ver­lo­ckend, birgt aber vor allem ein Risiko: keine ein­heit­lich aus­se­hen­den Pro­dukt­fo­tos. Unter­schied­li­che Licht­quel­len werfen auch ver­schie­de­ne Schat­ten­ty­pen auf dem Foto. Zum Bei­spiel bei Sonne blau, zu Hause ohne Tages­licht aber gelb.

Expe­ri­men­tie­ren Sie also am Anfang etwas um her­aus­zu­fin­den wel­cher Beleuch­tungs­typ Ihnen am Besten gefällt, und blei­ben Sie dann dabei. Das sorgt für ein­heit­lich aus­se­hen­de Pro­dukt­fo­tos auf Ihrer Webseite.

Um Schat­ten zu ver­mei­den können Sie eine so genann­te Soft­box ein­set­zen. Diese erzeugt ein dif­fu­ses Licht, was die Schat­ten ver­schwim­men lässt. Profis ver­wen­den große, mit licht­durch­läs­si­gem Mate­ri­al bespann­ten, Rahmen, die vor die Lampen gestellt werden. Es muss aber auch hier kein teures Profi-Equip­ment sein; mit But­ter­brot­pa­pier oder einem mit Stoff bespann­ten Rahmen vor einer Schreib­tisch­lam­pe können Sie sich ganz leicht einen Dif­fu­sor selbst basteln.

Blitz

Mit dem Blitz ist es ein­fach: Lassen Sie ihn weg!

Blitz erzeugt sehr harte Schat­ten und gibt oft unna­tür­li­che Farben wider, was bei Pro­dukt­fo­tos natür­lich über­haupt nicht erwünscht ist.

Achten Sie lieber auf die vor­her­ge­hend beschrie­be­ne unun­ter­bro­che­ne Beleuch­tung durch Tages­licht oder die oben bereits erwähn­te Softbox.

Per­spek­ti­ve

Vor allem Anfangs neigen Ver­käu­fer dazu, die Fron­tal­an­sicht ihrer Pro­duk­te abzu­lich­ten, was in den sel­tens­ten Fällen jedoch anspre­chend aus­sieht. Und, wie bereits erwähnt, ist es immer gut ein Pro­dukt von meh­re­ren Per­spek­ti­ven zu zeigen.

Am Besten expe­ri­men­tie­ren Sie mit unter­schied­li­chen Win­keln um die Per­spek­ti­ve zu finden die Ihr Pro­dukt authen­tisch aus­se­hen lässt.

Emp­feh­lung: Ein Winkel von 45° ist oft optimal.

Zoom

Kurz gesagt: Nutzen Sie ihn! Vor allem für Details oder kleine Objek­te. Diese werden durch einen Zoom oft ein­fach detail­ge­treu­er dargestellt.

Aber, wie oben bereits erwähnt, nutzen Sie aus­schließ­lich den opti­schen Zoom. Der digi­ta­le wird schnell zu unscharf, was auf einem Pro­dukt­fo­to ein abso­lu­tes No-Go ist. Dann lieber auf den Zoom ver­zich­ten und näher mit der Kamera an das Pro­dukt herangehen.

Bild­be­ar­bei­tung

So, Fotos sind gemacht, jetzt kommt der letzte Schliff – die Bear­bei­tung. Hier können Sie noch­mal eine Menge aus Ihren Fotos her­aus­ho­len indem Sie zum Bei­spiel bestimm­te Filter ein­set­zen. Aus durch­schnitt­li­chen Pro­dukt­fo­tos können durch Bear­bei­tung sehr gute Fotos gemacht werden.

Für eine gute Bear­bei­tung ist eine gute Soft­ware not­wen­dig. Die bekann­tes­te und eine der teu­ers­ten ist wohl Pho­to­shop. Alter­na­tiv dazu gibt es für Win­dows-Nutzer zum Bei­spiel das kos­ten­lo­se Tool Gimp. Im Web funk­tio­niert der Editor Canva.

Kos­ten­lo­se Pro­gram­me sind im Ver­gleich zu den kos­ten­pflich­ti­gen meist recht ein­fach gestrickt, können aus den Fotos aber trotz­dem noch eine Menge herausholen.

Wich­tig: Achten Sie darauf, beim Foto­gra­fie­ren den Min­dest­ab­stand zum Pro­dukt ein­zu­hal­ten, damit die Bilder, bezie­hungs­wei­se die rich­ti­gen Details, scharf her­aus­kom­men. Unschar­fe Bilder kann auch die beste Bear­bei­tungs­soft­ware nicht zum per­fek­ten Foto umwandeln.

Beauf­tra­gung eines Produktfotografen

Als Alter­na­ti­ve zum selber foto­gra­fie­ren haben Sie auch immer die Mög­lich­keit, einen Pro­dukt­fo­to­gra­fen zu beauf­tra­gen, wie zum Bei­spiel Leo­nard Buck, Image­Ex­perts, Pro­dukt­fo­to­gra­fie 24h oder Der Pro­dukt­fo­to­graf. Diese bieten oft ver­schie­de­ne Pakete, vom Nutzen der fir­men­ei­ge­nen Foto­stu­di­os bis hin zum vollen Ser­vice des Ablich­tens und Bear­bei­tens. Dafür müssen Sie nur Ihr Pro­dukt ein­sen­den und erhal­ten dann nach Abspra­che die Art von Fotos, die Sie sich wünschen.

Preise für Pro­dukt­fo­tos nach Amazon- und Ebay-Richt­li­ni­en mit schlich­tem weißen Hin­ter­grund star­ten dabei ab 6€ je Produkt.

Wei­ter­bil­dung

Meine Emp­feh­lung: Bilden Sie sich zum Thema Pro­dukt­fo­to­gra­fie stetig weiter, zum Bei­spiel auf dem Pixelz-Blog oder Foto­gra­fier­kur­se extra für Produktfotos.

So blei­ben Sie lau­fend über neue Tipps, Tricks und Trends infor­miert und ver­bes­sern sowohl Ihre Fotos als auch Ihren Auf­nah­me­pro­zess. Ihre Fotos werden mit immer weni­ger Auf­wand immer besser.

Luke Ayers hat hier auch ein super Video zum Thema DIY Pro­duct Photos:

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Sie sehen: Es ist nicht schwer oder teuer, hoch­wer­ti­ge Pro­dukt­fo­tos mit Wie­der­erken­nungs­ef­fekt selbst zu machen. Wenn Sie einmal Ihr per­fek­tes Setup gefun­den haben, können Sie dieses schnell und ein­fach immer wieder ver­wen­den. Die Frage ist, ob Ihre Zeit mit dem Schies­sen der Pro­dukt­fo­tos opti­mal ein­ge­setzt ist. Oder ob es besser wäre, diese dann für die Ver­mark­tung der Pro­duk­te durch die Ver­bes­se­rung der Pro­dukt­prä­sen­ta­ti­on und der Wer­be­mit­tel zu nutzen.