So berech­nen Sie mit der LTV:CAC-Ratio die Pro­fi­ta­bi­li­tät Ihrer Kunden

LTV-CAC-Ratio im eCommerce

Welche Kunden kosten mich mehr, als sie es wert sind? Und wie ändere ich das?

Das ist eine Frage, die sich jeder Online­händ­ler im Bezug auf seine Ver­triebs- und Mar­ke­ting­be­mü­hun­gen stel­len sollte. Beant­wor­ten Sie diese Frage mit der “LTV:CAC-Ratio”. 

Die LTV:CAC-Ratio misst das Ver­hält­nis zwi­schen dem Lebens­zeit­wert (Life­time Value LTV) eines Kunden und den Kosten für die Akqui­se dieses Kunden (Cus­to­mer Acqui­si­ti­on Cost, CAC). 

Damit gibt die LTV:CAC-Ratio ein Signal für die Pro­fi­ta­bi­li­tät Ihrer Kunden, sowie für die Effi­zi­enz Ihres Ver­triebs und Marketings. 

Leider geil, also – doch wie werten Sie sie für Ihren eCom­mer­ce Shop aus? Was genau hat es mit LTV und CAC auf sich? Welche Rück­schlüs­se können Sie damit mit der Hilfe von Seg­men­ten ziehen? Lesen Sie weiter – wir brin­gen Licht ins Dunkel dieser Kenn­zahl, die von immer mehr Top-Shops genutzt wird. 

Wie rele­vant ist das Thema für Sie?

Die hier vor­ge­stell­te Metho­de ent­fal­tet ihr lukra­ti­ves Poten­ti­al vor allem dann, wenn ein paar wich­ti­ge Bedin­gun­gen erfüllt sind.

Da das Ein­las­sen auf die Metho­de Zeit erfor­dert, können Sie mit diesem Rele­vanz-Check sofort her­aus­fin­den, ob sich das Wei­ter­le­sen lohnt:

Mäßi­ger Wettbewerb
Mit­tel­mä­ßig
Gele­gent­lich

Was ist der Life­time-Value (LTV)

Ein­fach gesagt: Der LTV ist der Deckungs­bei­trag 1, den ein Kunde über seine gesam­te “Lebens­dau­er” in einem Shop macht. 

Tiefer gehend ist der Deckungs­bei­trag 1 die Dif­fe­renz zwi­schen Umsatz und varia­blen Kosten für diese Umsatzleistung:

Deckungs­bei­trag 1 (LTV) = Umsatz – varia­ble Kosten

Das ist der Betrag, der für 

  • die Fix­kos­ten (Mieten, Tech­nik, Per­so­nal, Unter­neh­mer­lohn, etc.) 
  • Mar­ke­ting und 
  • das Aus­zah­len von Gewinn, Rück­la­gen und Steuern 

übrig bleibt. 

Als “Varia­ble Kosten” gelten:

  • Ein­kaufs­kos­ten des Produkts
  • Lage­rung
  • Ver­pa­ckung
  • Hand­ling und 
  • Ver­sand.

Schluss mit Fas­sa­den­me­tri­ken und Schön­ma­le­rei. In diesem Video zeige ich Ihnen, welche Hebel im eCom­mer­ce über Umsatz, Margen und Gewin­ne bestim­men und wie man klug mit diesen spielt:


So berech­nen Sie den LTV

Schau­en wir uns die ein­zel­nen Kenn­zah­len dieser Rech­nung genau­er an. 

Um eine erste Nähe­rung an die Kenn­zahl “Umsatz pro Kunde” in Ihrem Shop zu erhal­ten, berech­nen Sie fol­gen­des über den Ver­lauf eines bestimm­ten Zeit­raums, bei­spiels­wei­se 12 Monate: 

LTV = (Net­to­um­satz – Varia­ble Kosten) / Indi­vi­du­el­le Kunden

Tipps zum LTV

  • Wenn Kunden länger als 12 Monate treu sind, können und soll­ten Sie diesen Zeit­raum natür­lich aus­wei­ten, um die Rea­li­tät besser zu reflek­tie­ren. Wenn es in diesem Zeit­raum aller­dings einen großen Wachs­tums­schub Ihres Online­shops gab, kann dieser die Zahlen unter Umstän­den verzerren.
  • Sie können prüfen, wie gut die Umwand­lung Ihrer Neu­kun­den in Stamm­kun­den funk­tio­niert, indem Sie den LTV 60 Tage nach dem Erst­kauf rela­tiv zum LTV des Erst­kaufs betrach­ten. Steigt dieser über­haupt? Eine gute Faust­for­mel ist: Bei Ver­brauchs­ar­ti­kel wie Kos­me­tik, Lebens­mit­tel oder Mode sollte der LTV(60) um 30% steigen.

Was sind Cus­to­mer Acqui­si­ti­on Costs (CAC)

Der CAC, also die Kosten für die Akqui­se eines Kunden, sind sämt­li­che Kosten des Neu­kun­den-Mar­ke­tings geteilt durch die Anzahl der Neukunden: 

CAC = Kosten des Neu­kun­den-Mar­ke­tings / Anzahl Neukunden

Tipps zum CAC

Was sagen LTV und CAC aus – ein­zeln und in Relation

Es gibt ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten, LTV und CAC zu betrach­ten, aus­zu­wer­ten und span­nen­de Erkennt­nis­se daraus zu ziehen. Gene­rell gilt: 

  • CAC sagt aus, wie viel Geld Sie aus­ge­ben müssen, um einen Kunden zu generieren.
  • LTV gibt an, wie viel Deckungs­bei­trag 1 dieser Kunde dann leistet. 

Bei diesen Ver­läu­fen über bestimm­te Zeit­räu­me soll­ten Sie natür­lich immer die glei­chen Zeit­räu­me betrach­ten! Es macht keinen Sinn, den Last Klick CAC her­zu­neh­men und dem LTV der letz­ten 12 Monate gegen­über zu stellen.

Ab jetzt wird’s so rich­tig span­nend. Wie lesen und inter­pre­tie­ren Sie LTV und CAC in Rela­ti­on zuein­an­der und welche Erkennt­nis­se können Sie daraus ziehen?

Hohe LTV:CAC-Ratio

Ein hohes LTV:CAC-Verhältnis (größer als 3) zeigt, dass Sie effi­zi­en­te Metho­den zur Gewin­nung und Bin­dung von Kunden gefun­den haben. Als sol­ches deutet es darauf hin, dass Ihr Unter­neh­men schnell wach­sen kann. 

Nied­ri­ge LTV:CAC-Ratio

Ein nied­ri­ges LTV:CAC-Verhältnis (klei­ner als 1) zeigt, dass Sie bei der Gewin­nung hoch­wer­ti­ger Kunden inef­fi­zi­ent sind und Sie fürs Mar­ke­ting mehr Geld aus­ge­ben als Umsatz gene­riert wird. In diesem Fall heißt es: 

  • Fix­kos­ten reduzieren
  • Varia­ble Kosten reduzieren
  • Umsatz stei­gern, indem Sie am rich­ti­gen der 3 Hebel des eCom­mer­ce ziehen

Faust­re­gel für die LTV:CAC-Ratio

Die grund­le­gen­de Regel für das LTV:CAC-Verhältnis ist, dass es größer als 1 sein sollte. Wenn der Wert größer als 1 ist, ist der Lebens­zeit­wert jedes Kunden höher als die Kosten für dessen Beschaf­fung. Das Unter­neh­men “erzeugt” Wert. Das heißt aber nicht unbe­dingt, dass es pro­fi­ta­bel ist, wes­halb man den Wert hin­ter­fra­gen sollte, beispielsweise:

  • Wie groß ist der Anteil des Deckungs­bei­trags am Umsatz? 
  • Wie groß ist der Anteil der Mar­ke­ting­kos­ten an den varia­blen Kosten? 

Viele kleine und mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men bud­ge­tie­ren bei­spiels­wei­se zwi­schen 7 – 12 % des Umsat­zes für Mar­ke­ting; in hart umkämpf­ten Märk­ten eher mehr, in weni­ger umkämpf­ten Märk­ten oder bei vielen Stamm­kun­den eher weniger. 

Wenn die Zahl kleiner|gleich 1 ist, geben Sie soviel oder sogar mehr für die Gewin­nung des Kunden aus, als Sie letzt­end­lich an Umsatz aus seinem Geschäft zurück­ge­win­nen. Letz­te­res ist ein Verlustgeschäft.

Wenn der LTV:CAC größer als 3 ist, macht das Unter­neh­men Gewinn. Auch hier lohnt es sich aber, diese Schluss­fol­ge­rung in Bezug aufs eigene Unter­neh­men wie oben beschrie­ben zu hinterfragen.

Wenn die Fix­kos­ten stim­men und der LTV:CAC größer als 3 ist, dann könn­ten Sie noch stär­ker wach­sen indem Sie mehr fürs Mar­ke­ting aus­ge­ben. Lesen Sie hier, wie Sie ein auto­ma­ti­sier­tes und sys­te­ma­ti­sches Online-Mar­ke­ting auf die Beine stel­len, das Ihren Shop von ganz allein für Sie arbei­ten lässt.

Betrach­tung über einen bestimm­ten Zeitverlauf

Um den LTV noch genau­er zu bewer­ten, macht es Sinn, ihn über einen bestimm­ten Zeit­raum zu betrach­ten. Denn ein hoher LTV ist natür­lich erstre­bens­wert – wenn es aber zu lange dauert, diesen “hohen” Punkt (größer 3) zu errei­chen, ist es für das Unter­neh­men viel­leicht schon zu spät. Je früher man ein­greift und gezielt daran arbei­tet, den LTV zu ver­bes­sern, desto besser. Des­halb betrach­ten wir bei SCHWUNG­VOLL den LTV unse­rer Kunden als Faust­re­gel über einen Zeit­raum von 60 und 365 Tagen:

  • LTV pro Kunde sollte nach 60 Tagen nach Erst­kauf um 30% gestie­gen sein; durch­schnitt­lich sollte also jeder dritte Kunde in diesem Zeit­raum noch­mal in Ihrem Shop einkaufen. 
  • Nach einem Jahr sollte der LTV um 100% gestie­gen sein; bedeu­tet, dass jeder Kunde im Schnitt noch einmal ein­kauft. Manche kaufen natür­lich nie wieder, andere kaufen mehr­mals; es sollte sich eben die Waage halten und durch­schnitt­lich auf einen wei­te­ren Ein­kauf pro Kunde rauslaufen. 

Wenn Sie diese beiden Werte errei­chen, dann sind Sie in Sachen Kun­den­re­ak­ti­vie­rung besser als 80% Ihres Wett­be­werbs. Und haben damit einen Wett­be­werbs­vor­teil, da Sie ent­we­der stär­ker in die Kun­den­ge­ne­rie­rung oder Inno­va­ti­on im Unter­neh­men inves­tie­ren können.

Wir berech­nen den LTV nach 60 Tagen folgendermaßen:

LTV (60d) = (Umsatz 60d – varia­ble Kosten 60d) / Anzahl Kunden 60d

Die 60 Tage sind eine Faust­re­gel; je nach Bran­che müssen Sie die 60 Tage vari­ie­ren. Als Möbel­ver­käu­fer soll­ten Sie bei­spiels­wei­se von mehr Zeit aus­ge­hen als bei Bier, Klei­dung oder Kos­me­tik. Hier heißt es, mit etwas Fin­ger­spit­zen­ge­fühl aus­zu­tes­ten, um den für Ihre Bran­che und Pro­duk­te geeig­ne­ten Zeit­raum zu finden.

Pro Tipp: Wenn Sie den für Ihren Shop pas­sen­den Zeit­raum eru­ie­ren, können Sie stra­te­gi­sche A/B‑Tests ent­spre­chend lang schal­ten, um rea­lis­ti­sche Ergeb­nis­se zu erhalten. 

3 Bei­spie­le für LTV:CAC (und was Sie daraus lernen können)

Das Dia­gramm unten zeigt hypo­the­ti­sche Daten von drei ver­schie­de­nen Unter­neh­men, die unter­schied­li­che LTV:CAC-Verhältnisse haben und ihre CAC unter­schied­lich schnell zurück­ge­win­nen. Die drei Unter­neh­men haben unter­schied­li­che durch­schnitt­li­che monat­li­che Abon­ne­ment-Zah­lun­gen. Alle haben den glei­chen Pro­zent­satz der Brut­to­mar­ge, die glei­chen CAC und die glei­che monat­li­che Kündigungsrate.

Unter­neh­men 1 hat einen Kunden-LTV von €21.000 und damit eine LTV:CAC-Ratio von 5. Die Amor­ti­sa­ti­ons­zeit beträgt 4 Monate; das bedeu­tet, dass Unter­neh­men 1 das für die Kun­den­ak­qui­se aus­ge­ge­be­ne Geld schnel­ler zurück bekommt und in andere Berei­che des Unter­neh­mens reinves­tie­ren kann. 

Unter­neh­men 2, mit einem LTV von €12.000 und einer LTV:CAC-Ratio von 3, braucht 12 Monate, um die CAC zurück­zu­zah­len. Ein Jahr ist ein guter Richt­wert für die voll­stän­di­ge Rück­zah­lung der CAC, obwohl eine kür­ze­re Rück­zah­lungs­dau­er dem Unter­neh­men helfen würde, schnel­ler zu wachsen.

Unter­neh­men 3 sieht erst nach 20 Mona­ten eine Rück­ge­win­nung des CAC – aber der LTV von €4.200 und die LTV:CAC-Ratio von 1 bieten keine gute Pro­gno­se. Bei einem LTV, der genau dem CAC ent­spricht, erreicht Unter­neh­men 3 für diesen Kunden nur knapp die Gewinn­schwel­le über die gesam­te Lebens­zeit des Kunden im Unter­neh­men. Dies ist kein nach­hal­ti­ges Geschäftsmodell.

Hin­weis: Wer die eigene betriebs­wirt­schaft­li­che Aus­wer­tung (BWA) noch nicht als Kon­troll­mit­tel für den eige­nen Shop benutzt, ver­passt wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen. Die meis­ten Steu­er­be­ra­ter (und Dozen­ten) erklä­ren diese leider kom­pli­zier­ter, als es sein muss. Diese Lern­vi­de­os “Rech­nungs­we­sen für Unter­neh­mer” können wir empfehlen.

Nicht zu ver­wech­seln mit ROAS!

LTV:CAC wird gerne als “Return on Ad Spend” (ROAS) defi­niert, was so aber nicht stimmt! ROAS ist Umsatz/CAC und ist somit immer höher als der LTV:CAC, da die Kosten für die Pro­dukt­leis­tungs­er­brin­gung (also die varia­blen Kosten) nicht abge­zo­gen werden. 

Das Pro­blem ist, dass es egal ist welche Pro­duk­te Sie wie ver­kau­fen wenn Sie sich rein auf die Opti­mie­rung des ROAS fokus­sie­ren. Die unter­schied­li­chen Deckungs­bei­trä­ge der unter­schied­li­chen Pro­duk­te werden nicht berück­sich­tigt, und ein höhe­rer ROAS kann bei­spiels­wei­se durch hohe Gut­schein-Beträ­ge, mehr Geschen­ke, etc. erreicht werden. 

Außer­dem werden Fol­ge­be­stel­lun­gen bei der reinen Betrach­tung des ROAS nicht mit ein­be­zo­gen und man opti­miert nur auf die Kunden hin, die beim ersten Kauf den größ­ten Umsatz brin­gen – nicht die Kunden, die lang­fris­tig gese­hen den größ­ten Deckungs­bei­trag einbringen.

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Wei­te­re span­nen­de Erkennt­nis­se aus LTV:CAC

Es gibt unter­schied­li­che Punkte, nach denen Sie Ihren LTV aus­wer­ten können: 

  • Zeit­ab­schnit­te (nach Monat oder Jahreszeit)
  • Ziel­grup­pen (sofern Sie meh­re­re bedienen) 
  • Aktio­nen (Rabat­te, Son­der­ver­käu­fe, Aktionen)
  • Beim ersten vom Neu­kun­den gekauf­ten Produkt

Mit Ihrer LTV:CAC-Ratio können Sie grob fest­stel­len, wie lange es dauert bis ein Neu­kun­de die Kosten für sein “eige­nes” Mar­ke­ting auf­wiegt. Viel­leicht geben Sie ja für das Anwer­ben des Kunden bis zum Erst­kauf mehr Geld aus als der Deckungs­bei­trag her­gibt. In dem Fall wollen Sie wissen, wann das Geld wieder drin ist und Sie es reinves­tie­ren können:

  1. Ist beim Erst­kauf eines Neu­kun­den der Deckungs­bei­trag so groß, dass alle varia­blen Kosten (inklu­si­ve Mar­ke­ting) gedeckt sind, können Sie den Umsatz ins Mar­ke­ting ste­cken (sobald dieser Betrag auf dem Konto ist). 
  2. Wenn der Deckungs­bei­trag beim Erst­kauf die varia­blen Kosten nicht deckt, müssen Sie warten, bis (dass) Ihre Email-Mar­ke­ting-Auto­ma­tio­nen und das Retar­ge­ting den zwei­ten oder drit­ten Kauf aus­löst. Das ver­hin­dert, dass Sie das eigene Wachs­tum “vor­fi­nan­zie­ren”. Oder Sie gehen gezielt so vor, lassen die Bank oder einen Inves­tor­vor­zu­fi­nan­zie­ren und kur­beln so Ihr Wachs­tum an. 

Sie könn­ten auch nach­ver­fol­gen, wie sich Ihr LTV über die fest­ge­leg­te Zeit­span­ne ent­wi­ckelt:

  • Wird der größte LTV in den ersten Wochen gene­riert, dann lange keine Käufe aus­ge­löst, dann noch­mal am Ende des Lebenszyklus? 
  • Falls ja, warum? Woher kommt dieses Ver­hal­ten? Kann man es beeinflussen? 
  • Wie können Sie den “letz­ten” Umsatz vor­zie­hen, um ihn früher zu machen? 
  • Alter­na­tiv, wie können Sie zusätz­li­che Mög­lich­kei­ten in der Mitte der Lebens­pha­se schaf­fen, um zusätz­li­chen LTV zu generieren? 
  • Viel­leicht fehlt es an pas­sen­den Pro­duk­ten oder an pas­sen­der Kom­mu­ni­ka­ti­on zur rech­ten Zeit?

Der nächs­te Schritt ist dann natür­lich zu wissen, wie Sie Ihre LTV:CAC-Ratio ankur­beln können. Um den LTV zu stei­gern, lohnt sich ein Blick auf

  1. den Kanal, Quelle, Medium oder Kam­pa­gne der Akqui­se der wert­volls­ten Kunden
  2. das Pro­dukt, wel­ches zuerst gekauft wurde
  3. den Waren­korb­wert der ersten Transaktion
  4. den Zeit­punkt / Sai­so­na­li­tät des ersten Kaufes
  5. ob – und wenn ja wel­cher – Gut­schein­code (und Höhe abso­lut und in Pro­zent) benutzt wurde

Seg­men­tie­ren Sie Ihre Kunden nach diesen Dimen­sio­nen, um erste Unter­schie­de – und damit auch Poten­tia­le – zu erken­nen. Ver­schie­ben Sie Ihre Mar­ke­ting­ress­our­cen: Was gut funk­tio­niert, wird unter­stützt. Was nicht funk­tio­niert, wird tro­cken gelegt. Schon allein dadurch ver­bes­sern sich Ihre Kundenakquisekosten.

Halt, stopp: LTV:CAC ist nicht alles. Welche Zahlen sollte die Geschäfts­füh­rung und Mar­ke­ting­füh­rung beobachten?

Gute Frage. Ver­trau­en Sie nicht irgend­wel­chen Best-Prac­ti­ces. Und wenn, dann nur mit einer guten Quel­len­kri­tik. Wenn Sie das aber machen, dann können Sie ihre Daten­pla­nung gleich rich­tig machen und von oben nach unten aufschlüsseln.

Bei jedem Daten­punkt, den Sie messen, geht es erst­mal um das Warum: Was haben Sie davon diese Daten zu messen? Wer sieht sich diese an, wer trifft basie­rend darauf Entscheidungen?

Für die aller­meis­ten Unter­neh­men ist das finan­zi­el­le Ergeb­nis ein (oder der ein­zigs­te, trau­rig!) Maß­stab des Erfolgs. Heißt: Gewinn vor Steu­ern (EBITDA, Gewinn vor Zins­zah­lun­gen, Steu­ern, Abschrei­bun­gen und Abschrei­bun­gen auf imma­te­ri­el­le Ver­mö­gens­wer­te). Das, was land­läu­fig als “Profit” bezeich­net wird.

Dieser Gewinn ist natür­lich das, was vom Net­to­um­satz nach Abzug der Kosten übrig bleibt. Und diese Abzüge der Kosten kann man in meh­re­ren Schrit­ten erle­di­gen, die Zwi­schen­er­geb­nis­se sind die Deckungs­bei­trä­ge. Zur Erin­ne­rung: Der Deckungs­bei­trag 1 (DB1) ist der Teil vom Net­to­um­satz der übrig bleibt, nach­dem Sie für den Ein­kauf oder die Her­stel­lung, falls zutref­fend die Wei­ter­ver­ar­bei­tung, das Hand­ling und den Ver­sand bezahlt haben: Alle Kosten die anfal­len, bis das Pro­dukt beim Kunden ist. Des­we­gen bezeich­net man diese Kosten auch als die pro­dukt­be­zo­ge­nen Kosten.

Wich­tig: Die Kosten für das Mar­ke­ting und den Kun­den­sup­port sind nicht Teil des DB1, da diese sich auf eine Pro­duktgruppe oder die gesam­te Orga­ni­sa­ti­on beziehen.

eCom­mer­ce Kenn­zah­len Top-Down bestimmen

Noch da? Gut, es lohnt sich. Jetzt haben wir von unten (auf einer Ein­nah­men-Über­schuss-Rech­nung) beim Gewinn ange­fan­gen und uns nach oben zum Net­to­um­satz gerech­net. Mar­ke­ting ist eine Quer­schnitts­auf­ga­be im Unter­neh­men und sollte gut mit Con­trol­ling und Daten­ana­ly­se zusam­men­ar­bei­ten. Die Auf­ga­be darf nicht sein: “Macht uns mehr Umsatz!” Das geht schief. Denn stim­men müssen für den Erfolg:

  1. Der Net­to­um­satz
  2. Die Deckungs­bei­trä­ge (1)
  3. Die Kosten für das Marketing
  4. Die Effi­zi­enz des Mar­ke­ting (Alle Mar­ke­ting­kos­ten bezo­gen auf alle Net­to­um­sät­ze), Mar­ke­ting-Effi­zi­enz-Ratio: MER.
  5. Die Kosten pro Neukundenakquise
  6. Die Zahl der Neukunden
  7. Der durch­schnitt­li­che Umsatz der Neukunden
  8. Die Ent­wick­lung der Deckungs­bei­trä­ge pro Kunde in 30, 60, 90, 365 Tagen
  9. Sowie das Ver­hält­nis der LTV(t) zu den Kun­den­ak­qui­se­kos­ten zu diesen defi­nier­ten Zeit­punk­ten: LTV(t):CAC

Ohne Spaß: Wenn Sie diese Zahlen für die letz­ten 28 Tage mit einem Klick auf­ru­fen können, sind Sie vielen Wett­be­wer­bern schon mal voraus. Wenn Sie diese dann noch mit einem zwei­ten Blick mit der Vor­pe­ri­ode (28 Tage vorher) und der glei­chen Peri­ode im Vor­jahr ver­glei­chen können, sind Sie einen wei­te­ren Schritt voraus.

Kohor­ten­bil­dung nutzen, um Poten­tia­le zu finden und Expe­ri­men­te auszuwerten

Und wenn Sie diese Zahlen jetzt noch clever durch eine Kohor­ten­bil­dung über die Zeit betrach­ten… oh, jetzt wird es rich­tig gut. Das zeigen wir Ihnen gleich an ein paar Beispielen.

Zuerst: Was ist eine Kohor­te? Zum Bei­spiel alle Neu­kun­den, die im Januar gene­riert wurden. Diese kann man auch im Febru­ar noch­mal betrach­ten: Haben diese zusätz­li­chen Deckungs­bei­trag erzeugt? Hat das die LTV:CAC-Ratio ver­bes­sert? (Nor­ma­ler­wei­se: Auf jeden Fall! Beim Aufbau eines Dash­boards lohnt es sich auch die Kosten für das Stamm­kun­den­mar­ke­ting mit 0 €, nur den Kosten für zum Bei­spiel die E‑Mail-Mar­ke­ting-Soft­ware und spe­zi­el­le Retar­ge­ting-Kam­pa­gnen oder einen fixen Kos­ten­an­teil anzu­set­zen. Warum? Das Mar­ke­ting an bestehen­de Kunden ist deut­lich güns­ti­ger als das Anwer­ben von Neu­kun­den.) Wenn mein erster Kauf noch gar nicht pro­fi­ta­bel ist: Wie lange dauert es, bis diese Kohor­te pro­fi­ta­bel wurde? Warum ist die eine Kohor­te schnel­ler wert­vol­ler als die andere – was haben wir anders gemacht?

Kommen wir zu den Bei­spie­len: Es folgen Screen­shots vom Dash­board einer fik­ti­ven Firma mit Bei­spiel­da­ten. Mit einem Zufalls­ge­nera­tor wurden Bestel­lun­gen, Wie­der­be­stel­lun­gen und Mar­ke­ting­kos­ten erzeugt.

Kohortenanalyse im eCommerce - LTV kummuliert

Deckungs­bei­trag 1 pro Kohor­te über Zeit: Nach 12 Mona­ten haben Kunden 31% mehr Deckungs­bei­trag erzeugt als im Monat des ersten Kaufs.

Diese Aus­wer­tung ant­wor­tet auf ver­schie­de­ne Fragen:

  1. Wie viele Neu­kun­den haben wir gene­riert in wel­chem Monat?
  2. Wie viel Deckungs­bei­trag haben diese gesamt und pro Kunde generiert?
  3. Wie ent­wi­ckelt sich der Deckungs­bei­trag pro Kohor­te über Zeit?

Und stellt damit auch Fragen, die zum Finden von Stär­ken, Schwach­stel­len, Chan­cen und Risi­ken ermächtigen:

  1. Warum waren es so viel mehr Neu­kun­den im Dezem­ber 2020 als im Dezem­ber 2021?
  2. Warum ist der Deckungs­bei­trag pro Kunde im Januar 2021 so viel höher als im März?
  3. Warum ist der Deckungs­bei­trag nach 3 Mona­ten der April 2021-Kohor­te sta­gnie­rend, wäh­rend er für die Novem­ber 2020-Kohor­te um 20% stieg?

Die Ant­wor­ten darauf können sich in der Aus­wahl der Wer­be­ka­nä­le ((Such-)Systeme und Such­ter­me sowie Kon­tex­te) finden, der Zusam­men­ar­beit mit stra­te­gi­schen Part­nern, der Wahl der Wer­be­mit­tel oder digi­ta­len Inhal­te inklu­si­ve der ange­bo­te­nen Pro­duk­te, der Metho­de des Tes­tens (oder Nicht-Tes­tens), der Nut­zung eige­ner Sys­te­me. Das Dash­board zeigt, ob etwas besser oder schlech­ter funk­tio­niert. Nicht warum. Und das ist auch gut so, dafür sind wir neurgier­ge Men­schen da.

Auf zum nächs­ten Screenshot:

Kohortenanalyse im eCommerce - LTV-CAC

Der erzeug­te Deckungs­bei­trag 1 pro Kunde und Monat nach Kohor­te wird ins Ver­hält­nis zu den Akqui­se­kos­ten gesetzt. Wann wird das ein­ge­setz­te Kapi­tal wieder “frei”?

Diese Aus­wer­tung setzt die Wer­be­kos­ten ins Ver­hält­nis zu den gene­rier­ten Deckungs­bei­trä­gen im Monat des ersten Kaufes und den Folgemonaten.

Diese Aus­wer­tung ant­wor­tet auf ver­schie­de­ne Fragen:

  1. Wie viel Geld inves­tie­ren wir für einen Neukunden?
  2. Und wann sind die Kosten für diese Neu­kun­den­ak­qui­se wieder drin auf Basis des DB1 – und mit Wissen der Zahlen rund um DB2 und Gemein­kos­ten auch dafür.
  3. Wie ent­wi­ckeln sich die Kosten für meine Neukundenakquise?
  4. Wie gut reagie­ren meine Neu­kun­den auf die Reak­ti­vie­rung: Hole ich mir die rich­ti­gen, um inner­halb x Mona­ten den LTV  und LTV:CAC zu maximieren?

Und stellt natür­lich auch wieder Fragen:

  1. Warum waren meine Neu­kun­den im Sep­tem­ber 2020 so teuer? Was war anders als im November?
  2. Warum läuft die Akti­vie­rung der Neu­kun­den aus dem Sep­tem­ber 2020 so viel schlechter?

Span­nend, nicht wahr?

Wenn Sie diese Daten bereits haben, können Sie diese auch noch auf andere Weisen auswerten:

Gene­rier­ter LTV über Zeit nach Pro­dukt: Was bewer­be ich an Neukunden?

eCommerce - LTV nach erstem Produkt

Wel­ches Pro­dukt (oder welche Pro­dukt­ka­te­go­rie) muss ich an poten­ti­el­le Neu­kun­den bewer­ben, damit diese inner­halb von 12 Mona­ten den höchs­ten Deckungs­bei­trag durch Fol­ge­ge­schäft erwirtschaften?

Wer sind meine wich­tigs­ten Kunden? Wen muss ich reaktivieren?

eCommerce RFM-Analyse
Welche meiner Kunden bestel­len häufig – und immer noch oder schon länger nicht mehr? Wie viel Deckungs­bei­trag erzeu­gen diese? Welche Seg­men­te erge­ben sich aus einer Abstu­fung (RFM-Ana­ly­se) und was kann ich tun, um meine besten Kunden kon­ti­nie­rulich zu begeis­tern und meine ein­ge­schla­fe­nen Kunden wieder auf­zu­we­cken? Wel­cher Kunde oder welche E‑Mail-Adres­se ist in wel­chem Segment?

Mit diesen beiden Aus­wer­tun­gen haben Sie noch zwei Werk­zeu­ge an der Hand, um bes­se­re Mar­ke­ting­ent­schei­dun­gen zu tref­fen: Und damit ihre LTV:CACs zu verbessern.

Wer macht das denn im eCom­mer­ce?” Kaum jemand. Wenn Sie das tun, haben Sie einen Wett­be­werbs­vor­teil – und dieser wächst, je länger Sie mit den Daten arbei­ten. Ist kein Hexen­werk, haben wir alles schon gemacht.

Ist PoAS (Profit on Ad Spend) das­sel­be wie LTV:CAC und MoAS?

Jein – es ist ein Miss­ver­ständ­nis oder ein Wer­be­gag. LTV ist der Deckungs­bei­trag 1 über Zeit, und CAC sind die Kun­den­ak­qui­se­kos­ten. POAS ist dabei vor allem auf bezahl­te Such­sys­te­me bezo­gen. Aber: Mit “Profit” ist der Deckungs­bei­trag gemeint, nicht die ein­ge­setz­ten Wer­be­mit­tel! Das ist durch­aus sehr ähn­lich, aber doch nicht kom­plett gleich. Wenn Sie sowie­so schon dabei sind, wählen Sie LTV:CAC – das ist umfas­sen­der und ganzheitlicher.

Kor­rekt ist: Wer vom POAS spricht, meint in der Regel den MOAS – und kennt somit das Ein­mal­eins der Betriebs­wirt­schaft nicht. (Sol­chen “Exper­ten” würde ich per­sön­lich kein Geld in die Hand drücken.)

Ich werde hier gezielt so genau, weil diese Begrif­fe gerne durch­ein­an­der gewor­fen werden (ähn­lich wie bspw. der LTV eben nicht der Umsatz über den Kun­den­le­bens­zy­klus ist, son­dern der Deckungs­bei­trag. Klar­heit dieser Begriff­lich­kei­ten ist wich­tig fürs gemein­sa­me Verständnis. ;-)

Glos­sar der Begrif­fe und Abkürzungen

An diese Stelle möchte ich ein klei­nes Glos­sar ein­schie­ben mit den ganzen Begriff­lich­kei­ten, die in diesem Bei­trag ange­spro­chen werden oder in der Betriebs­wirt­schafts­welt “da drau­ßen” genutzt werden – damit wir alle auf der glei­chen Infor­ma­ti­ons-Wel­len­län­ge bleiben:

  • CAC (Cus­to­mer-Acqui­si­ti­on-Cost, zu deutsch: Kun­den­ak­qui­se­kos­ten): Die Kosten, die für die Gewin­nung eines Neu­kun­den auf­ge­wen­det werden. Sie werden berech­net durch die Divi­si­on der Gesamt­kos­ten für Neu­kun­den-Mar­ke­ting durch die Anzahl der Neu­kun­den. CAC = Gesamt­kos­ten Neu­kun­den-Mar­ke­ting / Anzahl Neukunden.
  • nCAC (new CAC): Manch­mal wird der CAC auch “nCAC” genannt, wobei das “n” für “new”, also “neu”, steht. Das liegt dann aller­dings daran, dass diese Unter­neh­men nicht dif­fe­ren­zie­ren oder gar wissen, ob sie sich Neu­kun­den oder Stamm­kun­den ein­kau­fen. Die Unter­schei­dung ist wich­tig, denn die Akqui­se­kos­ten für Neu­kun­den sind in der Regel höher als für Stammkunden.
  • Wich­tig zu ver­ste­hen: Unter­schied zwi­schen Umsatz und Deckungs­bei­trag 1: Der Umsatz ist der Gesamt­erlös, der durch den Ver­kauf von Pro­duk­ten oder Dienst­leis­tun­gen erzielt wird. Der Deckungs­bei­trag 1 ist die Dif­fe­renz zwi­schen dem Umsatz und den varia­blen Kosten, die direkt mit der Erstel­lung eines Pro­dukts oder der Erbrin­gung einer Dienst­leis­tung ver­bun­den sind.
  • DB1 (Deckungs­bei­trag 1): Wird ermit­telt als Umsatz minus varia­ble Kosten. Der DB1 reprä­sen­tiert den Betrag, der nach Abzug der varia­blen Kosten vom Umsatz übrig bleibt. Varia­ble Kosten sind Kosten, die ein­deu­tig einem Pro­dukt zuge­ord­net werden können. Also: Ein­kauf, Lage­rung, Logis­tik (inkl. Retou­re und Wie­der­ein­la­ge­rung und ggf. Auf­be­rei­tung), pro­dukt­be­zo­ge­ner Sup­port. DB1 ist ein Indi­ka­tor für die grund­le­gen­de Ren­ta­bi­li­tät eines Pro­dukts. DB1 = Umsatz – varia­ble Kosten .
  • DB2 (Deckungs­bei­trag 2): DB2 zieht vom DB1 zusätz­lich pro­dukt­fi­xe Kosten ab, also Kosten, die unab­hän­gig von der Pro­duk­ti­ons­men­ge anfal­len. Dazu gehö­ren bspw. Mar­ke­ting, Ver­trieb, Bera­tung, die nicht direkt einem ein­zel­nen Pro­dukt oder einer Dienst­leis­tung zuge­ord­net werden können. DB2 bietet somit eine umfas­sen­de­re Sicht auf die Ren­ta­bi­li­tät, indem er auch solche Kosten berück­sich­tigt, die für den Betrieb als Ganzes anfal­len, aber nicht direkt einem ein­zel­nen Pro­dukt zuzu­ord­nen sind. DB2 = DB1 – pro­dukt­fi­xe Kosten .
  • DB3 (Deckungs­bei­trag 3): DB3 baut auf DB2 auf und sub­tra­hiert zusätz­lich Gemein­kos­ten. Gemein­kos­ten sind über­grei­fen­de Kosten, die für die gesam­te Orga­ni­sa­ti­on anfal­len, wie Miete oder Ver­wal­tungs­kos­ten. Diese Kosten sind nicht direkt einem Pro­dukt oder einer Pro­dukt­grup­pe zuzu­ord­nen, aber den­noch essen­ti­ell für den Betrieb des Unter­neh­mens. DB3 gibt somit einen noch detail­lier­te­ren Ein­blick in die Ren­ta­bi­li­tät, indem er die Aus­wir­kun­gen von Ver­wal­tungs- und ande­ren Gemein­kos­ten auf die Gesamt­ren­ta­bi­li­tät eines Pro­dukts oder einer Dienst­leis­tung berück­sich­tigt. DB3 = DB2 – Gemeinkosten.
  • DB4 (Deckungs­bei­trag 4): DB4 geht noch einen Schritt weiter und sub­tra­hiert bereichs­fi­xe Kosten vom DB3. Bereichs­fi­xe Kosten sind solche Kosten, die einem bestimm­ten Unter­neh­mens­be­reich zuge­ord­net werden können, aber nicht direkt einem Pro­dukt oder einer Dienst­leis­tung. Das kann Kosten für spe­zi­fi­sche Abtei­lun­gen oder Kosten für bestimm­te Unter­neh­mens­stand­or­te umfas­sen. DB4 bietet somit eine umfas­sen­de Ana­ly­se der Ren­ta­bi­li­tät, die auch die Kosten für spe­zi­fi­sche Unter­neh­mens­be­rei­che berück­sich­tigt. DB4 = DB3 – bereichs­fi­xe Kosten. Hin­weis: Der DB4 ist im eCom­mer­ce aber nor­ma­ler­wei­se nicht rele­vant und nur der Voll­stän­dig­keit halber hier aufgeführt.
  • LTV (Life-Time-Value): Der gesam­te DB1, den ein Kunde über seine gesam­te Lebens­dau­er in einem Unter­neh­men gene­riert. Es ist nicht der Umsatz über Zeit, son­dern der DB1 über Zeit !
  • LTV(t): Der Life-Time-Value eines Kunden nach t Mona­ten. Diese Größe bezieht sich auf den kumu­lier­ten DB1, den ein Kunde bis zu einem bestimm­ten Zeit­punkt t gene­riert hat.
  • MER (Mar­ke­ting-Effi­zi­enz-Ratio): Ein Maß für die Effi­zi­enz des Mar­ke­tings, berech­net als Gesamt­um­satz divi­diert durch die Gesamt­aus­ga­ben für Mar­ke­ting. MER = Gesamt­um­satz / Gesamt­aus­ga­ben fürs Marketing.
  • ROAS (Return on Ad Spend): Die Ein­nah­men, die durch Mar­ke­ting­ak­ti­vi­tä­ten gene­riert werden, geteilt durch die Mar­ke­ting­aus­ga­ben. Es ist wich­tig zu beach­ten, dass ROAS keine varia­blen Kosten berück­sich­tigt und somit immer höher als der LTV:CAC ist . ROAS = Ein­nah­men aus Mar­ke­ting / Marketingausgaben.
  • MOAS (Margin on Ad Spend): MOAS gibt Auf­schluss dar­über, wie effi­zi­ent Wer­be­aus­ga­ben in Bezug auf die Gene­rie­rung von Deckungs­bei­trä­gen sind. Ein hoher MOAS bedeu­tet, dass für jeden aus­ge­ge­be­nen Euro im Mar­ke­ting ein hoher Deckungs­bei­trag erwirt­schaf­tet wird, was auf eine hohe Effi­zi­enz der Wer­be­aus­ga­ben hin­deu­tet. MOAS = Deckungs­bei­trag / Werbekosten.
  • POAS (Profit on Ad Spend): Mit dem POAS ist in der Praxis eigent­lich der MOAS gemeint. Wer vom POAS spricht, kennt das Ein­mal­eins der Betriebs­wirt­schaft nicht – sol­chen “Exper­ten” würde ich kein Geld in die Hand drü­cken. (Es soll aus­drü­cken: Profit on Ad Spend = Brut­to­mar­ge pro Anzei­ge / Wer­be­kos­ten. Die Brut­to­mar­ge pro Anzei­ge geteilt durch die Werbekosten.)
  • ROAS vs. MOAS: Der ROAS (Return on Ad Spend) wird oft dem MOAS (Margin on Ad Spend) vor­ge­zo­gen, weil er eine ein­fa­che­re (aber auch “fal­sche­re”) Mes­sung der unmit­tel­ba­ren Effek­ti­vi­tät von Wer­be­aus­ga­ben in Bezug auf Umsatz­ge­ne­rie­rung bietet.
  • ROMI (Return on Mar­ke­ting Invest­ment): Die Ren­ta­bi­li­tät der Mar­ke­ting­in­ves­ti­tio­nen. ROMI gibt Auf­schluss dar­über, wie effek­tiv das ein­ge­setz­te Mar­ke­ting­bud­get zur Erzie­lung von Gewin­nen bei­trägt. ROMI wird berech­net als [(DB1 – Mar­ke­ting­aus­ga­ben) / Mar­ke­ting­aus­ga­ben] * 100.
  • ROMI vs. MER: ROMI kon­zen­triert sich auf die Ren­ta­bi­li­tät der Mar­ke­ting­aus­ga­ben, wäh­rend MER die Effi­zi­enz dieser Aus­ga­ben in Bezug auf die Umsatz­ge­ne­rie­rung bewer­tet. Beide Kenn­zah­len lie­fern wich­ti­ge Ein­bli­cke, jedoch aus unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven: ROMI aus einer Gewinn­per­spek­ti­ve und MER aus einer Umsatzperspektive.

Mehr Bestel­lun­gen pro Kunde für eine bes­se­re LTV:CAC-Ratio

Wir haben in diesem Arti­kel bereits mehr­mals die Wand­lung von Erst­kun­den in Stamm­kun­den ange­spro­chen. Wenn ein Kunde öfter oder gar regel­mä­ßig bei Ihnen ein­kauft, erhöht sich sein Life­time Value – logisch, nicht wahr? Erfah­ren Sie hier, wie Sie Ihre Stamm­kun­den­ra­te erhö­hen und somit Ihre LTV:CAC-Ratio verbessern. 

Hoch inter­es­san­te Ant­wor­ten gab es zum Thema Wie­der­kauf­ra­te auch auf diese Frage von @soundslikecanoe auf Twit­ter. Den Thread mit den Anw­tor­ten, Bei­spie­len und Erfah­run­gen finden Sie hier:

repeat-purchase-rates-twitter-thread

Viel­leicht ist die Erhö­hung der Stamm­kun­den­ra­te aber nicht der wich­tigs­te der 3 Hebel des Wachs­tums für mehr Umsatz im eCom­mer­ce, an dem Sie für Ihr Unter­neh­men ziehen soll­ten. Neben der Erhö­hung der Stamm­kun­den­ra­te können Sie auch daran arbei­ten, die Anzahl Ihrer Kunden oder die durch­schnitt­li­che Waren­korb­grö­ße zu stei­gern. Wel­ches davon aktu­ell der rich­ti­ge Hebel für Ihren Online-Shop ist, verrät Ihnen unser Chan­cen­rech­ner